LOGAN, WEST VIRGINIA: 1943 – 1982
Mount Carmel Convent
Am 21. November 1943 reisten die Schwestern Lamberta Berg und Carmen Kovacs über die schlechten Straßen West Virginias, um das Apostolat in Logan zu beginnen. Sr. Ludwiga Adler ersetzte Sr. Lamberta im folgenden Jahr und blieb insgesamt 20 Jahre lang in Logan. Bis 1968 war Joseph M. Norton der Pfarrer dort, sein Nachfolger wurde Pfr. Gillooly.
Logan – Vogelperspektive
Die ersten fünf Jahre wohnten die Schwestern in einer Wohnung im Guyandotte Apartment-Haus, dann wurde ein Konventsgebäude auf dem Dach der Gemeindegarage gebaut.
Die Grenze der Gemeinde umschloss die ganze Grafschaft von Logan und einen Teil der Grafschaft von Boone, insgesamt ein Radius von 45 Meilen. Die Arbeit umfasste Aufgaben in der Gemeinde, die Erhebung von Daten im Rahmen der Volkszählung und Unterricht für die Kinder der italienischen, ungarischen, polnischen und slowakischen Einwanderer, die in den Bergarbeiterstädten wohnten.
Bergarbeiter erhaltend Kohle auf ihren Knien, 1933
Zunächst wurde der Unterricht in den öffentlichen Schulen abgehalten, wo die Kinder für die Stunden freigestellt wurden. Einige protestantische Pastoren aber kritisierten diese Abmachung, weil sie befürchteten, die Schwestern würden versuchen, alle Kinder zu Katholiken zu machen. Ende April wurde der Unterricht in Privathaushalte verlegt. Dies entpuppte sich als ein verborgener Segen, da nun auch die Erwachsenen der Kinderkatechese zuhören konnten, so dass auch sie einen Religionsunterricht erhielten.
In den frühen Jahren gab es starke religiöse Vorurteile in Logan. Bei der Präsidentschaftswahl 1944 war ein Kandidat für dieses Amt ein Katholik. Am Wahltag riet man den Schwestern, lieber in ihrer Wohnung zu bleiben.
Die erste christliche Kirche in Logan
1944 und 1945 bekamen die Schwestern jeweils 2.000 Dollar aus dem „Community Fund“ (Fonds der Gemeinschaft), um den Armen zu helfen. Es kamen Bittsteller direkt zu ihnen. Religiöse Heuchelei setzte dieser Hilfe ein Ende, als der vorsitzende Richter verkündete: „Es gibt nur eine wohltätige Organisation in diesem Land, und das ist die Heilsarmee.“
Später wurde ein Devotionaliengeschäft eröffnet, und die Erträge wurden für die Armen verwendet. Es handelte sich um mehrere Hundert Dollar pro Jahr.
1945 wurden Geistliche, die das ablehnten, aus dem Gebiet von Logan abberufen. Bezeichnungen wie „Geister, Hexen und Teufel“ verschwanden. Die Schwestern konnten nun ein gutes Miteinander sowohl mit Katholiken wie mit Protestanten pflegen.
Im Lauf der Zeit wurden die Vorurteile noch schwächer, und die Schwestern wurden fast überall in der Gegend herzlich in den Häusern empfangen. Sie taten viel Gutes, und sie wurden von den Menschen in Logan geliebt und geachtet.
Sr. Carmen Kovacs war eine Pallottinerin aus Logan. Sie arbeitete hier 40 Jahre lang, unterrichtete die Kinder und die Erwachsenen und kümmerte sich um die Armen, die mit der Bitte um Hilfe zum Kloster kamen.
Logan ist ein Überschwemmungsgebiet, und als 1963 der Guyandotte River über die Ufer trat, mussten Sr. Carmen und Sr. Ludwiga im wörtlichen Sinn aus dem Schwesternhaus herausgetragen und in Sicherheit gebracht werden.
Eine typische Flut für Logan
Die schlimmste Flut kam am 26. Februar 1972, als der Buffalo Creek-Damm brach: es gab 125 Tote, 1.121 Verletzte und mehr als 4.000 Obdachlose. Dieser Damm gehörte der Piston Coal Company, einer Kohlegesellschaft. Als er brach, ergossen sich 500.000.000 Liter schwarzen Schmutzwassers über die Bewohner der Umgegend. Das Wasserreservoir war auf dem instabilen Bodensatz der Kohlengrube angelegt worden und nicht auf stabilem Felsuntergrund. Die Kohlegesellschaft erklärte, dies sei „ein Geschehen aus Gottes Hand“, aber es folgte eine gerichtliche Untersuchung, und die Gesellschaft wurde haftbar gemacht.
Logan Brücke nach der Flut
Logan Buffalo Creek Damm catastrophee
Sr. Diane Bushee und zwei weitere Schwestern, die als Krankenschwestern im St. Mary-Hospital arbeiteten, kamen den Menschen nach dieser Tragödie zu Hilfe. Die Schwestern in Logan unterstützten in dieser Zeit auch die Notleidenden.
Im Juni 1982 verließen die Pallottinerinnen Logan, weil der Mangel an Berufungen dazu führte, dass es nicht mehr ausreichend viele Schwestern für dieses Apostolat gab.
0