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Visitation in Belarus (Weißrussland)

Weißrussland ist ein kleines Land in Osteuropa. Es hat eine Ausdehnung von 207.600 km2 und zählt 10 Millionen Einwohner. Über die Jahrhunderte haben stärkere Nachbarländer das Land oft geteilt und jede neue Regierung errichtete seine eigene Regierungsform. Die weißrussische Nation wurde immer als „sekundäre Einheit“ behandelt. Während des letzten Jahrhunderts verursachte die Unterdrückung des Regimes unter dem Zar und der Sowjetunion große Verwüstungen und eine Zerstörung des Bewußtseins der Menschen.

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Weißrussland heute

 

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Srs. Izabela Swierad und Natalia Pieckielun

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Marienwallfahrtskirche in Trokiele

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Sr. Natalia Pieckielun und ihre alten Freunde aus der Pfarrei

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Typisches Familienhaus

Als im Juli 1932 Herzog Żółkiewski seinen Grundbesitz in Rajca bei Nowogródek den Pallottinern schenkte, war dieser noch auf polnischem Gebiet. Im Juni 1933 wurde beschlossen, dieses Land den Pallottinerinnen zu geben, die auf der Suche nach einem Haus für eine neue Kommunität waren. Am 2. Februar 1934 kamen die ersten beiden Pallottinerinnen von Deutschland nach Polen (Ołtarzew): Sr. Aurelia Wachowska und Sr. Kazimiera Milewska, die Rajca Anfang April verließen, schon mit 7 Postulantinnen. Die junge Kommunität wuchs schnell und die Schwestern konnten dort verschiedene Arbeiten im Dienst an den Menschen aufnehmen. Sie eröffneten einen Kindergarten, ein Gesundheitszentrum, gaben religiöse Unterweisung, boten Nähkurse an, arbeiteten im Garten usw. Neben diesen Arbeiten hatten sie auch eine intensive Ordensausbildung. Von Anfang an spielte beim Aufbau der polnischen Provinz die Hilfe der deutschen Schwestern eine große Rolle. Die Gruppe wuchs beständig und neue Kommunitäten wurden errichtet: vor dem 2. Weltkrieg waren es elf. Tragischerweise setzte der Krieg dieser Entwicklung ein Ende und die Schwestern waren gezwungen, ihre Gemeinschaften zu verlassen.

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Grabstätte der ersten Pallottinerinnen der polnischen Provinz

Auf Einladung der Pallottiner kehrten die Schwestern 1993 in diese Gebiete zurück. Die erste Station wurde in Woronowo, im Nordwesten Weißrusslands eröffnet. Diese Region hatte bis zum 2. Weltkrieg zum Nowogrodekgebiet in Polen gehört und war eine katholische Stadt. Daher unternahm die kommunistische Regierung nach dem Krieg alles, um den Glauben aus dem Herzen des Volkes zu entfernen. Die pastorale Arbeit wurde bis 1947 fortgeführt, bis der letzte Priester, Fr. Kujawa, Woronowo verließ. Obwohl die Pfarrangehörigen Kirchensteuer bezahlten, verbot die Stadtregierung jegliche pastorale Aktivität. Die historische Kirche aus dem 16. Jh. wurde geschlossen und 1968 brutal zerstört.

An ihrer Stelle wurde ein Kulturzentrum erbaut. Jedoch hielt dies die Leute nicht davon ab, Andachten zu halten, sobald sie andere Kirchen fanden. Am Ende der 80er Jahre baten die Gläubigen hartnäckig um die Erlaubnis, eine neue Kirche zu bauen und im Frühjahr 1989 bot die Regierung schließlich ein Grundstück dafür an. Auf diesem Land wurde ein kleines Gebäude renoviert und in eine Kapelle umgewandelt, die als Notbehelf diente, solange die Kirche noch nicht fertig war. Am 15. April 1989 feierte der Pallottiner P. Marian Kopeć nach 43 Jahren die erste Messe, in der ein Kreuz gesegnet und unmittelbar danach aufgestellt wurde. Die Kirche wurde zum Zentrum dieser den Aposteln Simon und Judas Thaddeus geweihten Pfarrei in Woronowo, einer lebendigen Gemeinde in der Glaube sich ausbreitet.

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Erste Reihe von links: Sr. Jadwiga Puchalska,

Sr. Magdalena Hermanowicz und Sr. Natalia Pieckielun;

Zweite Reihe: Sr. Sniezana Wieryszko, Sr. Olga Rynkiewicz

und Sr. Izabela Swierad

In der Pastoral wurde der Schwerpunkt auf die Katechese von Kindern und Jugendlichen gelegt und auf die Vorbereitung zum Empfang der Sakramente, besonders auf die Regelungen der Eheschließung. Neue Messdienergruppen und eine Mädchenschola wurden ins Leben gerufen. Im Juli 1991 waren rund 200 Kinder vorbereitet worden und empfingen die Erstkommunion. Das Engagement des Pfarrers und der gute Wille der Einwohner ließ die Pfarrei schnell wachsen. Mehr und mehr Kinder und Jugendliche nahmen an den Religionsunterweisungen teil. Jährlich wurden 150-200 Kinder und Erwachsene auf die Erstkommunion vorbereitet. Verschiedene Spiele und Reisen, auch nach Polen, wurden für Kinder und Jugendliche organisiert. Durch verschiedene spirituelle Aktivitäten, Predigten, Bibelstunden, Exerzitien und Besinnungstage, Andachten und die Gründung von Gebetsgruppen wuchs in der Pfarrei ein lebendiges religiöses Leben.

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Kinder im Sommerlager in Woronowo mit Sr. Magdalena Hermanowicz

Anfangs lebten die Pallottinerinnen bei Familien und für einige Zeit im Pfarrhaus. Erst 2001 bauten sie einen kleinen Konvent neben der Kirche. Mit großer Hingabe arbeiteten sie als Katechetinnen und in karitativen Aufgaben. Obwohl die politische Situation in Weißrussland nie stabil ist und die polnischen Schwestern immer noch Schwierigkeiten haben, ein Visum und die Erlaubnis zum Religionsunterricht zu bekommen, arbeiten sie wo immer es nötig ist, in der Vorbereitung auf die Sakramente, leiten Kinder- und Jugendgruppen. Dank der engagierten Arbeit der Pallottiner und Pallottinerinnen, ist die Pfarrei in Woronowo gut entwickelt und voller Leben. Gegenwärtig sind dort drei Schwestern im Einsatz: Srs. Magdalena Hermanowicz (Polnisch), Olga Rynkiewicz (weißrussisch) und Snieżana Wieryszko (weißrussisch).

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Sr. Natalia und unser Konvent in Bereza

Die zweite Kommunität in Weißrussland wurde 1994 in Bereza Kartuska errichtet, 250 km nördlich von Woronowo. Bereza ist eine große Stadt mit 31000 Einwohnern und hat eine katholischen Kirche, in der die Pallottiner arbeiten.

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Pfarrkirche Hl. Apostel Simon und Judas Thaddeus in Woronowo

Dort arbeiten die Schwestern mit den Priestern und Laienmitgliedern der Unio zusammen. Sie halten Katechese für Kinder und Jugendliche, organisieren Sommerlager und Wallfahrten und engagieren sich für alte, kranke und einsame Menschen. Sie fahren auch in Dörfer und kleine Städte, wo Gruppen von Katholiken leben. Sr. Natalia Pieckielun aus Weißrussland arbeitet mit Laienmitgliedern der Unio und leitet den Kirchenchor, Sr. Jadwiga Puchalska aus der Ukraine ist die Küsterin der Pfarrei.

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Sr. Jadwiga mit einem älteren Patient

Vom 14.-23. Juni führte Generaloberin Sr. Izabela Świerad, begleitet von Generalrätin Sr. Bożena Olszewska die Visitation in den Kommunitäten von Weißrussland durch. Jeder Besuch von Schwestern bringt viel Freude, Kraft und den Segen Gottes, der Besuch der Generaloberin aus Rom aber war eine einzigartige Erfahrung. Die gemeinsamen Treffen brachten den Schwestern auch interessantes Wissen über die Kommunitäten rund um die Welt, wo die Schwestern arbeiten. Die Besucherinnen gaben den Schwestern spirituelle Impulse im gemeinsamen Gebet, im Gespräch und Austausch. Jede hatte die Möglichkeit, persönlich mit der Generaloberin zu sprechen und diese konnte deren apostolische Aktivitäten sehen. Eine davon war das Sommercamp für 100 Kinder von 9-10 Jahren; ein Besuch dort war ein besonderes Ereignis. Die Schwestern aus Rom riefen auch die Familien von Srs. Olga und Natalia an, die aus Woronowo stammen.

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Sr. Sniezana mit der Gruppe Kleine Apostel

Am Sonntag, 19. Juni, trafen sich alle Schwestern in der zweiten pallottinischen Kommunität in Bereza. Unterwegs hielten Sr. Izabela und Sr. Bozena in Rajca und am Switez See an, die in der Poesie von Adam Mickiewicz oft erwähnt werden.

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Switez See

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„Unser altes Haus“ in Rajca

Es sind die historischen Orte der Anfänge der Polnischen Provinz. Auch „unserem alten Haus“ in Rajca, das eine Künstlerfamilie von der Regierung gekauft hatte, wurde ein Besuch abgestattet. Die Frau ist eine pensionierte Kunstlehrerin, ihr Mann malt Ikonen. Das Haus wird gerade renoviert und bald wird dieser kleine Palast, die Wiege der polnischen Pallottinerinnen, ein Museum weißrussischer Kultur und eine Schule der Ikonenmalerei werden.

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Von 1-5 Fotos von der Fronleichnamsprozession in Bereza

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Die Fronleichnamsprozession in dem kleinen katholischen Dorf

Eine interessante und tiefe Erfahrung war für die Schwestern die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession durch die Strassen von Bereza. Der Glaube der Pfarrmitglieder und ihr Engagement bei diesem Anlass, unterstützt von der weißrussischen Polizei, die für die Straßensicherheit sorgte, machten auf sie großen Eindruck, sie bringen neue Hoffnung auf bessere Tage.

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Sr. Olga Rynkiewicz

 

Sr. Olga Rynkiewicz SAC

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