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DENN ICH WAR HUNGRIG UND IHR HABT MIR ZU ESSEN GEGEBEN (Mt 25,35)

Hunger

Es war eine große Freude für unsere Gemeinschaft, an dem Programm “Die Hungrigen speisen” teilzunehmen, das von unserer Pfarrei Santa Maria delle Grazie alle Fornaci organisiert war. Mit mir waren meine Mitschwestern Sr. Hanna, Sr. Santa, Sr. Ester und Sr. Magdalena. Obwohl ich an vielen ähnlichen Aktivitäten in meinem Heimatland Indien teilgenommen hatte, war ich doch neugierig und wollte diese karitative Tätigkeit in Rom im Jahr der Barmherzigkeit miterleben.

 

Auf die Bitte des Pfarrers hin bereitete meine Gemeinschaft in der Prokura Röstkartoffeln und Karotten für etwa 50 obdachlose Personen vor. Mittags ging ich die Straße zur Pfarrkirche hinunter um mich der Gruppe anzuschließen, die bei diesem Programm mithalf. Ich ergriff die Gelegenheit und mit meinem gebrochenen Italienisch begann ich mich mit den obdachlosen Personen zu unterhalten, die dort versammelt waren. Ich teilte kein Essen aus sondern nahm mir Zeit, jeden, der zu mir kam mit einem Lächeln zuzuhören. Ich hörte viele Geschichten von ihnen, die meine Meinung von obdachlosen Menschen änderte. Das Zuhören zeigte mir, wie man das Leben selbstverständlich nehmen kann. Es wurde mir bewusst, dass nicht jede obdachlose Person gefährlich ist, mit einer stereotypen Vorstellung von Menschen, die sich keine Mühe machen, mit ihnen zu reden und ihre Wahrheit kennen zu lernen. Die meisten Leute, denen ich begegnete waren freundlich. Einer von ihnen unterhielt die anderen mit Musik und Liedern, die eine gute Stimmung brachten.

Bei der Essensverteilung an obdachlose Menschen habe ich entdeckt, dass diese Menschen nicht anders sind als ich. In der Tat, sie hatten keine andere Wahl, als anzunehmen was ihnen gegeben wurde. Das ließ mich nachdenken über mein eigenes Leben in der Gemeinschaft und wahrzunehmen, in welch glücklicher Lage ich bin, eine Vielfalt von Speisen bei Tisch zu haben – und trotzdem war ich oft unzufrieden. Ich glaube, diese unvergessliche Erfahrung mit den Hungrigen und Obdachlosen wird in meinem Herzen bleiben. Das Gesicht Jesu, das ich in den Armen und Ausgegrenzten entdecke wird mich sicherlich ermutigen, auf die Armen in meinem täglichen Leben zuzugehen. Hier werde ich an einen Vers aus dem Evangelium erinnert “Was immer ihr den Geringsten meiner Brüder und Schwestern tut, das tut ihr mir”.

Ein Dankeschön an Sr. Magdalena, der Oberin unserer Kommunität, die die Initiative ergriffen und uns ermutigt hat, dabei zu sein und Zeuginnen der Freude und der Hoffnung für unsere benachteiligten Brüder und Schwestern zu sein.

Sr. Christina Chirote, SAC

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