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DIE UNIO – MEINE LIEBE

Ich habe meiner Rede den Titel DIE UNIO – MEINE LIEBE. Liebe in Zeiten der Prüfungen gegeben. Dies soll keine Lektion sein. Wie verstehen sich dann diese Gedanken? Als Bekenntnis. Einfach als Bekenntnis. Liebe braucht Geständnisse, Liebe erblüht in der Atmosphäre von Erklärungen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass ein Bekenntnis ein Risiko mit sich bringt. In der Osterliturgie hören wir diese Worte: „Christus gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Ihm gehören Zeit und Ewigkeit. Ihm gebührt Herrlichkeit und Macht für alle Zeit und Ewigkeit. Amen.“

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Ich liebe die Unio Weil wir nach dem Gedanken Pallottis Menschen sind, die für das Reich Gottes leben, also zur Vernichtung der Sünde, für das Heil der Seelen und für die Herrlichkeit Gottes. Dies ist keine besondere Sendung oder Aufgabe in der Kirche. Es ist das gewöhnliche Lebensmodell des getauften Menschen. Das Modell, das sich in der Begegnung mit Gott und dem Nächsten verwirklicht.

Ich liebe die Unio weil sie in der Geschichte mit Schwierigkeiten konfrontiert war. Wie Liebe in guten und schlechten Zeiten. Sportfans sagen: Stolz nach dem Sieg, treu nach der Niederlage. Auch heute noch steht die Unio vor vielen Herausforderungen. Eine davon ist die Bemühung der Erneuerung, der Aktualisierung. Kongresse, Sitzungen der Generalräte und der Koordinationsräte auf den verschiedenen Ebenen – alle versuchen, die Frage zu beantworten: Wie können wir heute Unio sein? Welche konkrete Sendung haben wir heute?

Ich liebe die Unio weil – wie wir es oft wiederholen – die Unio unsere Art ist, Kirche zu sein. Dann sind wir also eingeladen, Kirche zu werden – diese kleine Herde der Gläubigen -, wie Joseph Ratzinger schrieb. Wir müssen also, wie uns das Zweite Vatikanische Konzil gelehrt hat, in der Welt die sakramentale Dimension leben. Denn nur im kirchlichen Kontext zeigt sich die Unio – wie zur Zeit Pallottis – als eine Methode, die Welt zu beurteilen und in ihr so zu leben, wie sie in Wirklichkeit ist. Auf diese Weise vermeiden wir die Versuchung, wie ein Diener zu sein, der still das ganze Haus beobachtet, und werden zu einem lebendigen Teil der Gemeinschaft.

Ich liebe die Unio weil es ein Weg ist, Gott zu suchen! „Suche Gott und du wirst ihn finden. Suche Ihn jederzeit, und du wirst Ihn immer finden. Suche Ihn überall, und du wirst Ihn an jedem Ort finden.“ Damit die wahre Unio nicht nur ein Traum bleibt, sondern unsere tägliche Realität wird, müssen wir lernen, Gott und nicht uns selbst den Vorrang zu geben. Nach der einfachen Regel zu leben, dem, was wir erhalten haben, die Priorität einzuräumen.

Ich liebe die Unio weil sie ein Ort des Todes und der Auferstehung ist, an dem wir uns gegenseitig helfen, wiedergeboren zu werden. Es ist der Heilige Geist und die lebensspendende Vereinigung mit Ihm, die die wahre Erneuerung bewirkt! Dann wird es neue und nicht konventionelle Lebensweisen geben, d.h. pallottinische Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit. „Siehe, ich mache alles neu“ – sagt Jesus. Vielleicht wäre es also besser, diese Krise der Erneuerung als ein Ostern zu bezeichnen – hinter dem sich die Gnade und die Möglichkeit eines neuen und wahren Lebens verbergen.

Ich liebe die Unio weil denn es scheint, dass die Pallottinerinnen, indem sie den Prozess der Vereinigung der beiden Kongregationen in Angriff genommen haben, den „moment of power“ verstanden haben. Dies ist ein sehr ernster Schritt in der Unio. Nicht nur bezüglich der Strukturen. Der Prozess der Vereinigung der beiden Kongregationen weist hin auf das dynamische und pulsierende Herz des Charismas, der Natur und der Spiritualität der Unio. Da sind keine geschlossenen und starr definierten Räume, ein für allemal. Wir sind ein lebendiger Organismus. Wir sind zusammen, nicht mehr als Menschen nebeneinander, sondern als Brüder und Schwestern. Und hier ist mein Bekenntnis, verbunden mit einem Appell.

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Zu Beginn zitierte ich die Worte der Osterliturgie, in der auch der Lobgesang des Exsultet erklingt. Ich möchte an die Worte – einen Appell – des Heiligen Augustinus erinnern, der sagt: „Singt ein neues Lied! Lasst niemanden die alten Kehrverse wiederholen. Singt die Liebeslieder eures Landes! (….) so, wie Wanderer (Pilger) sie singen, und oft singen sie auch nachts! Alle Geräusche in der Umgebung sind beängstigend. Aber sie singen auch, wenn sie Angst vor Räubern haben!“

Und zum Schluss ein Gedicht – denn die Liebe liebt die Poesie. Möge es zugleich ein Wunsch sein:

„Er hat nicht gesagt, dass es ein Pfarrbüro mit Aufzeichnungen von Tugenden und Verdiensten sein wird. Oder ein Verein für die Geretteten. Mit Klimaanlage und einem Bibellesesaal.

Er hat nicht von einem Palast gesprochen, Mit einem Thronsaal, der in Würde erstrahlt.

Er hat nicht von einer Kathedrale mit ewiger Anbetung geredet

Er hat vom Haus des Vaters gesprochen.

Er sagte, wir würden zusammen wohnen

und Dass dies das wahre Zuhause sein wird.

Janusz Pasierb

Möge die Unio wirklich unser Zuhause sein, wo wir leben und das neue Lied singen, ohne die alten Kehrverse zu wiederholen.

Sr. Anna Maldrzykowska SAC

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