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Jubilarinnen 15. August 2021, Limburg

August 1961

Wir hatten die große Freude, mit zehn Jubilarinnen in Dankbarkeit auf deren Leben zurückzuschauen – 70, 65, 60 und 50 Jahre Profess, ein Fest für unsere Gemeinschaft. Den Festgottesdienst zelebrierte Weihbischof Dr. Thomas Löhr, der der pallottinischen Familie sehr zugetan ist. Seine Predigt ermutigte uns, nie aufzuhören, unser Charisma in die Kirche einzubringen. Die Festlichkeit wurde durch den wunderbaren Gesang eines Ensembles von acht Sängerinnen und Sängern aus dem Limburger Domchor noch erhöht. Und dass die Jubiläumsfeierlichkeiten in die Zeit der Visitation von unserer Generaloberin Sr. Izabela Swierad und ihrer Generalvikarin Sr. Josephina D’Souza fiel, war ein weiteres Highlight. Alle zusammen haben wir die Jubilarinnen geehrt und mit einem Blick auf deren Biografien Gott dafür freudig gedankt, dass er sie zu Missionarinnen in unserer Kongregation berufen hat.

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Jubilarinnen 15. August 2021

Zuerst zwei Schwestern, die vor 70 Jahren ihre erste Profess ablegten:

Sr. Bonifazis Kress:

Therese, genannt Resi kam als jüngstes von acht Kindern in Fulda zur Welt. Drei Geschwister starben im Krieg. Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie eine Haushaltslehre und betreute dann ihr kranke Mutter und nach deren Tod blieb sie bei ihrem Vater. Als sie ihre Bitte um Aufnahme nach Limburg schickte, schrieb sie: „Ich fühle mich dazu berufen, an der Verbreitung des Gottesreiches auf Erden mitzuwirken.“ Diese Berufung trug auch die Familie mit. Ihr Vater gab seiner damals noch minderjährigen Tochter die Einwilligung zum Eintritt und eine Schwester übernahm die Betreuung des Vaters. Als ausgebildete Hauswirtschafterin, Krankenpflegerin und Diätküchenleiterin hat sie über lange Jahre in verschiedenen Häusern unserer Gemeinschaft als Diätassistentin und Küchenleiterin gewirkt. Bis zur Auflösung unseres Konvents am St. Anna Krankenhaus in Hadamar 2004 war sie 17 Jahre lang dort Hausoberin. Vorher war sie bereits sechs Jahre Hausoberin im Pallotti Haus in Vallendar. Danke Sr. Bonifazis, dass du auf dein Herz gehört hast und dein Leben lang dem treu geblieben bist, was du 1948 so formuliert hast: „Ich habe den sehnlichen Wunsch in den Missionsdienst der Pallottinerinnen einzutreten.“

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Sr. Irmgard Beck:

Irmgard wuchs mit ihren drei Schwestern und ihrem Bruder in einer Familie auf, die „in der ganzen Pfarrei und Gemeinde den allerbesten Ruf genießt“, wie der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde schrieb. Irmgard spürte eine tiefe Berufung in den Missionsdienst und in unsere Kongregation. Ihr Herz war von Liebe zu Gott erfüllt, auf dessen Ruf sie gerne antwortete. Als examinierte OP-Schwester wirkte sie 25 Jahre lang am Vinzenz Pallotti Hospital in Bensberg. Danach lebte sie lange in unserer Kommunität in Refrath und ist seit 2014 im Haus Felizitas. Danke, Sr. Irmgard, für Ihre innere Tiefe und Ihre Sorge um die Kranken und um alle Ihre Mitschwestern. Wir wissen uns von Ihnen mit ins Gebet genommen.

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65 Jahre Profess

Sr. Concordia George:

Marianne wuchs als drittes von acht Kindern in einer Familie auf, die aktiv und führend am kirchlichen Leben teilnahm. Die tiefe Verwurzelung im Glauben half, trotz des Verlustes der Heimat und der Erlebnisse auf der Flucht, nie daran zu zweifeln, dass Gott das Leben aller Menschen trägt. Schon als junges Mädchen reifte in Marianne der Wunsch, Missionarin zu werden. Und tatsächlich wurde sie schon während des Juniorats 1957 in unsere Mission in Südafrika gesandt. Dort blieb sie bis 2008. Sie war in der Krankenpflege und Krankenseelsorge tätig. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland hat sie bis zu ihrem Umzug in Haus Felizitas als Sakristanin in unserer Provinzhauskapelle gewirkt. Danke, Sr. Concordia, dass du das verwirklicht hast, was du 1947 als deinen Herzenswunsch im Brief zur Bitte um Aufnahme in unsere Gemeinschaft notiert hast: Du wolltest in die Mission gehen um von Gottes Liebe und Güte zu erzählen bei denen, die den Herrn noch nicht kennen.

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Nun zu den Mitschwestern, die ihr 60jähriges Professjubiläum begehen

Sr. Annemarie Niessen:

Annemarie und ihre drei Geschwister, die das Säuglingsalter überlebten, wurden von ihren Eltern liebevoll im Hineinwachsen in den Glauben begleitet. Schwungvoll unterschrieb ihr Vater die Erlaubnis, dass Annemarie ihrem eigenen freien Wunsch nach Ordensfrau werde. Sie selbst antwortete auf die Frage, warum sie in den Missionsdienst treten wolle, dass sie sich mit der Gnade Gottes im Dienst für Arme und Kranke einsetzen möchte. Dies konnte sie als examinierte Kranken- und OP-Schwester umsetzen. Als Sr. Annemarie 1970 nach Südafrika gesandt wurde, übte sie ihren Beruf an verschiedenen Stellen aus. Unter anderem war sie in unserem St. Joseph`s Home für behinderte Kinder, am Vincent Pallotti Hospital in Pinelands und beim Aufbau einer ambulanten Klinik für mittellose Patienten engagiert. Bevor Sr. Annemarie 2020 nach Deutschland zurückkehrte war sie fünf Jahre Provinzoberin der südafrikanischen Provinz. Danke, Sr. Annemarie, dass du dich von Gott in unserer Kongregation in Dienst nehmen hast lassen für die Armen und Kranken. Und auch ein herzliches Dankeschön, dass du bereit warst, große Verantwortung in der Kongregation zu tragen. Behalte dein Südafrika im Herzen und lasse weiter mit deinem Lächeln die südliche Sonne auch hier in Limburg strahlen.

Sr. Editha Franz:

Helga wuchs mit ihren drei Geschwistern in ihrem Geburtsort Emsdetten auf. Auch ihre Familie musste Schicksalsschläge verkraften – ihre Schwester Hildegard starb im Alter von drei Jahren und ihr Vater fiel im Krieg – Helga war damals erst vier. Halt fand Helgas Mutter im Glauben, den sie ihren Kindern vermittelte. Wie wichtig Helga die Sakramente schon früh waren, zeigt sich, dass sie in ihrem Lebenslauf die Daten von Taufe, Erstkommunion und Firmung als Eckpunkte benannte. Sie war überzeugt, dass Gott sie in die Gemeinschaft der Pallottinerinnen ruft und sie folgte diesem Ruf gerne. Als examinierte Krankenschwester und Krankenhausseelsorgerin wirkte Sr. Editha insgesamt 44 Jahre lang am Krankenhaus in Erlenbach. Nach ihrer Rückkehr nach Limburg wurde ihr zuerst die Seelsorge für unsere alten Mitschwestern in Haus Felizitas übertragen und dann übernahm sie sie Leitung des Sozialdienstes bis Ende 2019. Von 2007 bis 2010 war sie Oberin für Haus Felizitas. Bis heute ist sie unermüdlich für die Schwestern dort tätig. Danke, Sr. Editha, für deinen Einsatz. Du hörst auf die vielen kleinen und größeren Wünsche deiner Mitschwestern und erfrischst sie auch immer wieder einmal mit einem kühlen Eis an heißen Sommerabenden.

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Sr. Bernita Rothenberger:

Rita kam als mittleres von drei Kindern in Baden-Baden zur Welt. Sie war erst sechs Jahre alt, als ihr Vater im Krieg verstarb. Nach ihrer Schulzeit war sie schon in einem Kindergarten tätig und ihr Talent, Kinder zu begleiten wurde gesehen. So wurde Sr. Bernita an der Marienschule hier in Limburg zur Erzieherin ausgebildet. In dieser Aufgabe und als Kindergartenleiterin war Sr. Bernita in verschiedenen Kindergärten eingesetzt, darunter in Limburg, Eddersheim, Obertiefenbach und Arfurt. 21 Jahre lang lebte sie in der Kommunität in München und unzählige Menschen haben auf den Basaren ihre Produkte gekauft und damit unsere Mission in Brasilien unterstützt. Heute lebt Sr. Bernita in Haus Felizitas. Danke, Sr. Bernita, dass du dem gefolgt bist, was du vor deinem Eintritt gespürt hast – es war Gottes Wille, der dich geführt hat, als Pallottinerin zum Heil anderer beizutragen. Vor deiner ewigen Profess hast du die damalige Provinzleitung ums Gebet für dich und alle aus deinem Kurs gebeten, dass ihr jeden Tag neu und treu zu eurem Entschluss stehen möget. Heute bist du hier – treu seit 60 Jahren.

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Sr. Ephrem Else Lau:

Else wurde in Frankfurt am Main geboren. Mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern lebte sie während des Krieges eine Zeit lang in Unterfranken. Als sie acht Jahre alt war, fiel ihr Vater im Krieg. Bei den Bewerbungsunterlagen zum Eintritt findet sich ein Zeugnis ihres Heimatpfarrers aus Frankfurt. Er betont, dass Else immer treu zu ihrer Familie stand und ihrer Mutter eine gute Helferin war. In ihrer Bitte um Aufnahme schrieb sie, dass sie aus Liebe zu Christus und zu den Menschen, die auf seine Botschaft warten, in den Missionsdienst gehen wolle. Sr. Ephrem hat nach ihrem Soziologiestudium an der Uni München promoviert und war dort als Wissenschaftliche Assistentin tätig und hatte Lehraufträge an anderen Hochschulen. Intern war sie später als Provinzvikarin und Provinzoberin tätig. 1985 ging sie in unsere Mission in Brasilien und wirkte dort in der Gemeindepastoral mit und war fünf Jahre lang die Junioratsleiterin unserer brasilianischen Schwestern. Nach 20 Jahren in Brasilien kehrte sie 2015 in die Kommunität Marienborn zurück. Danke Sr. Ephrem, dass Sie jeden Tag das leben, was Sie als ihre Motivation genannt haben – die Liebe zu Christus und zu den Menschen treibt Sie an. Ihre Treue im Gebet und Ihre Sorge für all Ihre Mitschwestern sind ein großes Geschenk für unsere Gemeinschaft. Ob Brasilien oder Deutschland – Ihren Blick auf die Bedürfnisse anderer – sei es in realer oder geistlicher Armut – haben Sie nie verloren. Wir alle sind Ihnen zu Dank verpflichtet, dass Sie immer bereit sind, Dienste zu übernehmen. Eine Bitte um Hilfe, haben Sie nie abgelehnt.

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Sr. Marie Luise Braun:

Marie Luise wuchs mit ihren vier Geschwistern in ihrem Geburtsort Merchweiler im Saarland auf. Schon vor ihrem Eintritt besuchte sie eine Schule für Kinderpflegerinnen. Die erst siebzehnjährige Marie Luise notierte auf dem Fragebogen zum Eintritt, dass sie dem Herrn bei der Rettung der Seelen helfen wolle. Für viele Kinder war es ein großer Segen, dass Sr. Marie Luise als examinierte Erzieherin in Kindergärten in Hangelar, Wehrden, Eddersheim und Obertiefenbach wirkte. Intuitiv förderte sie die ihr Anvertrauten und ihr musikalisches Talent war auch ein großes Glück für die Kinder. Ihre Liebe zur Musik hat sie mit uns als Organistin, Flötistin und Sängerin in der Schola geteilt. Lange hatte sie unser Medienarchiv inne. Danke, Sr. Marie Luise, dass du, obwohl du noch so jung warst, treu auf dem Weg geblieben bist. Du hattest die ganz besondere Gabe, die Jüngsten so zu begleiten, dass sie die ihnen ganz eigenen Talente entdecken und entfalten konnten. Das war dir möglich, weil du selbst viele Talente besitzt. Du hast sie nicht für dich behalten, sondern geteilt.

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Sr. Regina Hollingshaus:

In Köln kam Irmgard als einziges Kind ihrer Eltern zur Welt. Als sie ein Jahr alt war, zog die Familie nach Erbach in den Taunus. Wie alle anderen Bewerberinnen hatte auch Irmgard ein Zeugnis aus ihrer Heimatpfarrei nach Limburg gesandt und mit sehr einfühlsamen Worten schrieb der Pfarrer, dass es für die Eltern sehr schwer war, den Schritt ihrer Tochter zu akzeptieren. Er schrieb weiterhin, dass ihr Entschluss, Ordensfrau werden zu wollen, nicht plötzlich kam, sondern über einen längeren Zeitraum allmählich herangereift ist. Irmgard wollte an der Ausbreitung des Glaubens mitwirken und sie spürte, dass Gott sie in die Gemeinschaft der Pallottinerinnen lenkte. Sr. Regina hat Examina in Kranken- und Kinderkrankenpflege und war in unseren Krankenhäusern in Hadamar und Bensberg in der Pflege und im Hospiz tätig. 23 Jahre lang wirkte sie als Krankenschwester in der Palliativpflege in unserem St. Josefshaus in Refrath. Für die dortige Kommunität war sie sechs Jahre lang als Oberin eingesetzt. Und von 1980 bis 1986 war sie Mitglied des Provinzrates. Danke, Sr. Regina, für deine liebevolle Begleitung so vieler Menschen, die ihren letzten Weg gegangen sind. Du hast ihnen den Himmel als Ziel gezeigt. Im Josefshaus hältst du mit deinen Mitschwestern unser pallottinisches Charisma lebendig. Du hast für die Nachfolge Christi Mutter und Vater verlassen – wir sind dir dankbar für den Mut, radikal auf dein Herz zu hören.

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Goldene Profess von 50 Jahren feiert:

Sr. Gertrud Meiser:

Gemeinsam mit ihren beiden älteren Schwestern wuchs Gertrud in Merchweiler auf. Die Familie war im Glauben verwurzelt und auch die Tanten hielten ihre Nichten an, fleißig zu beten. Der Heimatpfarrer schrieb über Gertrud vor ihrem Eintritt: „Irgendetwas Negatives könnte nicht vorgebracht werden, im Gegenteil müsste nach menschlichem Ermessen alle Voraussetzung für eine Berufung gegeben sein.“ Mit vielen Worten drückte er aus, dass Gertrud dem Ruf ihres Herrn gerne folgte. In Vorbereitung auf die Aufnahme in die Gemeinschaft schrieb Sr. Rosa: „Jede Postulantin soll ihr eigenes schwarzes Kleid mitbringen, einfach und nicht gerade zu kurz, ein wenig unter die Knie. Die Pelerine tragen die Postulantinnen nicht mehr.“ Sr. Gertrud hat Betriebswirtschaft an der FH in Koblenz studiert. Es folgten diverse Weiterbildungen in Exerzitienbegleitung und Erwachsenenbildung und schließlich der Würzburger Fernkurs. Sie war in verschiedenen Einrichtungen unserer Gemeinschaft als Verwaltungsleiterin eingesetzt. Im Dienst des Bistums Limburg war sie als Gemeindereferentin in Taunusstein-Wehen und als Gefängnisseelsorgerin in der JVA in Limburg tätig. Intern hatte sie zwischenzeitlich die Leitung unseres Exerzitienhauses in Limburg inne und wirkte für unsere Gemeinschaft als Noviziatsleiterin, Provinzvikarin, Provinzrätin und Hausoberin. Danke, Sr. Gertrud, dass du hingehört hast, als Gott dich lockte, ihm in unserer Gemeinschaft nachzufolgen. Immer wieder warst du bereit, neue Aufgaben zu übernehmen – extern und intern. Du hast viele Menschen berührt und Christus in ihnen gesehen – ja, du hast ihn selbst im Gefängnis besucht. Bei deinem Abschied aus Wehen schriebst du an die Gemeinde, dass das Leben dich auffordert, deinen Weg Schritt für Schritt zu gehen. Für uns ist es gut, dass dein Weg der Weg mit uns ist.

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Liebe Jubilarinnen, Sie alle haben unsere Gemeinschaft bereichert und geprägt. Dafür sei Ihnen von uns allen herzlich gedankt. Wenn wir im Festgottesdienst heute Nachmittag unsere Profess erneuern, bin ich gewiss, dass Sie in Gedanken 50, 60, 65 und 70 Jahre zurückgehen. Möge die erste Liebe wieder Ihr Herz erfüllen und möge der Herr Ihnen allen noch viele Jahre und dazu Kraft und Gesundheit schenken.

Sr. Astrid Meinert SAC

Provinzoberin

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