Da sagte Maria: … mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Lk1, 38
Ich freue mich jedes Jahr auf die Oration vom 1. Adventssonntag, die ja schon in der Vesper am Samstagabend den Advent einläutet. Der erste Satz hat es mir angetan: „Herr, unser Gott, alles steht in deiner Macht; du schenkst das Wollen und das Vollbringen.“ Das ist jedes Jahr für mich wie ein Weckruf in den Advent hinein. Es sagt mir: ohne Gott geht nichts. Es ist sein Tun und sein Geschenk, dass ich „Wollen und Vollbringen“ kann. Und gleichzeitig sagt es mir: ohne mein Mit-Tun geht es nicht. Ich muss mein Ja dazu geben. Meine Entscheidung ist gefragt. Denn auch wenn Gott es schenkt, bleibt es mein Wollen und mein Vollbringen. So wie es Advent und Weihnachten und Gottes Menschwerdung nicht gegeben hätte ohne das Ja Marias, ihr Fiat.
So beginnt für mich jedes Jahr neu mit dieser Entscheidung am ersten Adventsonntag: Ich möchte mir von Dir, Gott, das Wollen und das Vollbringen schenken lassen -und dann auch mit tun.
Sr. Adelheid
Foto von Sr. Adelheid Scheloske SAC: Detail aus der Szene Verkündigung, Krippe, Marienborn 2018