Das internationale Treffen der Pallottinerinnen – Schwestern und Missionsschwestern vom Katholischen Apostolat – fand vom 3. bis 8. Juli 2023 in unserem Generalat in Rom statt; es war Teil des Entscheidungsprozesses im Blick auf Einheit und Zusammenarbeit beider Kongregationen. Vertreterinnen beider Kongregationen aus Italien, Brasilien, Tansania, Ruanda, DR Kongo, Südafrika, den USA, Kamerun, Polen und Indien, die Generaloberinnen Sr. Josephina und Sr. Ivete und die Generalrätinnen kamen zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen, unser geistliches Erbe zu bedenken und Orte zu erkunden, die mit dem Leben und Wirken des hl. Vinzenz verbunden sind.
Das Treffen diente der Integration und dem Aufbau von Beziehungen zwischen uns als Töchter desselben Gründers. Das Unterwegssein und Arbeiten in Gruppen ermöglichte persönliche Begegnungen, bei denen wir die Namen und Geschichten der anderen kennenlernten und Erfahrungen austauschten. Das schönste Erlebnis von Einheit in Vielfalt war der interkulturelle Abend mit Singen, Tanzen, Lachen und köstlichen Snacks aus aller Welt.
Die Schwestern reflektierten über unser pallottinisches Erbe aus der Perspektive der Geschichte der beiden Kongregationen, was den Wunsch nach weiteren Erklärungen weckte, um die Entwicklung der Ereignisse, die zur Entstehung der beiden Kongregationen führten, besser zu verstehen. Der inspirierende Vortrag von P. Daniel Rocchetti SAC ließ die Schwestern über die Berufung von Ordensfrauen nachdenken, die mit ihrer Kraft in der Lage sind, die Geschichte der gesamten Menschheit zu beeinflussen. Am Beispiel des hl. V. Pallotti und des Glaubensmutes einiger Ordensleute stellte sich in der Diskussion die entscheidende Frage: „Wie sind wir Pallottiner und Pallottinerinnen so klein geworden, und was können wir tun, um wieder fruchtbarer und geistlich ergiebiger zu werden?“
Sowohl die Missionsschwestern als auch die Schwestern des Katholischen Apostolats suchten in den folgenden Tagen nach Antworten, pilgerten zu St. Franziskus und Clara in Asisi und besuchten die Kirche San Salvatore in Onda mit dem Grab unseres geliebten Gründers. P. Kupka ließ uns an seinem unglaublichen Wissen zu den Schriften Pallottis teilhaben, insbesondere zu den Briefen, die an ihn geschickt wurden, und er führte uns in Pallottis Zimmer und Museum. An diesem Tag konnten alle die Gegenwart und den Beistand des hl. Vinzenz Pallotti spüren. Die geistliche Sehnsucht nach Heiligkeit, Einheit und Nachfolge in Pallottis Charisma wurde in der Eucharistie ausgesprochen und dargebracht. Während des Mittagessens konnten wir dank der großen Gastfreundschaft der Pallottiner die Bandbreite und Vielfältigkeit der pallottinischen Familie erleben. Den krönenden Abschluss dieser Erfahrungen bildete der Besuch in der Pia Casa di Carità und die herzliche Offenheit der dort lebenden Schwestern. Generalrektor P. Zenon Hanas, der an diesem Tag die Messe zelebrierte, rief alle pallottinischen Familienmitglieder dazu auf, „strapazierfähige und flexible Weinschläuche“ zu sein, die in der Lage sind, geduldige, vergebende und unbesiegbare Liebe zu bewahren, um Wunden zu heilen und Würde wiederherzustellen.
Als Erfahrungsschatz und Inspiration nahmen alle Teilnehmerinnen des Treffens die Aufgabe der Entscheidungsfindung an, die laut P. Daniel darin besteht, zu erkennen, wo Gnade und Versuchung am Werk sind, und mutige Entscheidungen zu treffen, sowohl in unserer Gemeinschaft als auch in unserem persönlichen Leben. Authentizität, Ehrlichkeit, Großzügigkeit und Demut sind notwendig, um den Ruf des Heiligen Geistes zu hören und darauf zu antworten. Wie alle Schwestern versicherten, werden sie diese Botschaft und dieses Zeugnis an alle Mitglieder ihrer Provinzen und Gemeinschaften weitergeben.
Sr. Danuta Przybyłek SAC
Fotos: Sr. Adelheid Scheloske SAC
