Am 22. Januar 2024 nahmen alle unsere Schwestern in Rom an der Eucharistiefeier am Grab unseres Gründers in der Kirche San Salvatore in Onda teil. Die Vorbereitung begann bereits drei Tage vorher mit einem Triduum, bei dem täglich die heilige Messe am gleichen Ort gefeiert wurde. Jeden Tag folgten mehr Pallottinerinnen und Pallottiner, UAC-Laienmitglieder und Freunde der Einladung.
Am ersten Abend war der Rektor des Päpstlichen Urbaniana-Kollegs P. Armando Nugnes der Hauptzelebrant. Seinerzeit war der hl. Vinzenz Pallotti geistlicher Direktor für die Studenten dieses Kollegs der Propaganda Fide gewesen. Als er die Seminaristen in der Zeit der römischen Revolution nicht besuchen konnte, richtete er am 17. Mai 1849 einen Brief der Ermutigung an sie. Jedes Jahr meditiert eine Gruppe der heutigen Seminaristen seine Worte und einer von ihnen liest dann während der heiligen Messe einen Antwortbrief vor. In diesem Jahr war es ein Student aus Indonesien, der zum Ausdruck brachte, wie die Worte des hl. Vinzenz sie in Zeiten ermutigten, in denen sie Schwierigkeiten auf ihrem Berufsweg hatten. Nachdem sie über den Brief nachgedacht hatten, wurde ihnen klar, dass sie nicht allein sind und Jesus immer in ihrer Nähe ist: „Wenn wir nur auf unsere eigene Verwirrung und unsere Sorgen schauen, dann wird alles schwierig. Wenn wir dagegen Jesus kennen und wissen, dass der Heilige Geist und Maria bei uns sind, wird alles leicht sein“.
Am Samstag, den 20. Januar, erinnerte der Rektor der Kirche P. Daniel Rocchetti SAC als Hauptzelebrant die Gläubigen an die Gebetswoche für die Einheit der Christen. In seiner Predigt fragte er: „Glauben wir wirklich, dass das, was uns eint, nämlich Jesus Christus, stärker und viel größer ist als das, was uns trennt?!“
Der dritte Tag des Triduums war der Sonntag, an dem Generalrektor P. Zenon Hanas SAC der Hauptzelebrant war. Unter Bezugnahme auf die Lesungen des Tages wies er darauf hin, dass es in diesem Wort Gottes um Bekehrung ging, um die Notwendigkeit der Bekehrung und ihre Auswirkungen. Vinzenz Pallottis „brennender Wunsch war, dass die Menschen sich bekehren und an das Evangelium glauben. Er sehnte sich danach, dass wir Gottes Boten des Friedens, der Hoffnung, der Umkehr und der Versöhnung werden. Sein sehnlichster Wunsch war, dass es viele Boten Gottes in der Welt gebe, um das Reich Gottes zu verkünden, um Glauben, Hoffnung und Liebe zu bringen.“
Kardinal Arthur Roche, Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, stand der Eucharistiefeier am Festtag des Heiligen Vinzenz Pallotti vor. In seiner Predigt stellte er Vinzenz Pallotti als einen Seelsorger vor, „dessen Dienst die Vitalität und Ausstrahlung des Evangeliums widerspiegelte“. Der heilige Papst Johannes XXIII., der unseren Gründer zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils heiliggesprochen hat, hob in ihm die Qualitäten hervor, die damals wie heute von denen verlangt werden, die sich in den Dienst der Kirche stellen. So war Pallotti eine Lichtgestalt für eine Kirche auf der Suche nach Erneuerung, dessen Herz durch seine persönliche und bewusste Hingabe an das Gebet, das Wort und das Leben des Evangeliums ständig erneuert wurde. Der Herr lade ein, „auf mich zu schauen und zu verstehen, dass es nur mich gibt, den ihr braucht. Macht euch keine Sorgen darüber, was ihr mitnehmen sollt und was ihr braucht, und zögert nicht, anzufangen. Alles, was ihr braucht, bin ich – ich in euch -, um mich ihnen zu geben … Dies war sicherlich der Geist, der Vinzenz Pallotti auf den Straßen Roms und anderswo leitete“.
Kardinal Roche fuhr fort mit dem Hinweis, dass ähnliche Worte heute in der Stimme von Papst Franziskus zu hören sind „an alle, die sich dem Evangelium widmen, um den Schafen nahe zu sein, um die Arbeit des Feldlazaretts in die Häuser und Schulen und Krankenhäuser und Gefängnisse zu bringen, in die Lager für Einwanderer, sogar in die Seminare und Klöster, in die Ausbildungshäuser – kein Ort und niemand ist ausgeschlossen … Wie glücklich können wir uns schätzen, eine Person wie den hl. Vinzenz zu haben, der Christus so nahe ist, der seiner Herde so nahe ist, der so kreativ ist, der vor allem Sie und ebenso uns alle inspiriert, um uns zu ermutigen, neue Lichter zu sein, die aufgehen, und Ströme, die Gesundheit und Leben in unsere Welt bringen. In seiner Nachfolge machen wir uns keine Gedanken darüber, wie wir unsere Rolle erfüllen können, sondern wir richten unseren Blick vor allem auf den, der das Leben ist, indem wir uns nach seinem Maß ausstrecken, anstatt auf unser eigenes Maß zu schrumpfen“. Abschließend ermutigte der Kardinal alle: „Denken Sie daran, wenn Gott uns beruft, hat er Vertrauen zu denen, die er beruft. Wir sind vielleicht nicht die Besten des Jahrgangs, aber wir sind diejenigen, die er erwählt hat. Christus hat Vertrauen in jede und jeden von uns. Lasst also die Wahrheit des Evangeliums leuchten … Lasst uns nach dem Beispiel eures Gründers, des hl. Vinzenz, voranschreiten – in Treue zum Evangelium und zu unserem Gott, der die Liebe ist und Licht und Leben auf allen unseren Wegen bringt.“
Nach dem Schlusssegen der Heiligen Messe segnete der Kardinal alle Anwesenden mit einer Reliquie des Heiligen, und auf seinen Ruf „Viva Pallotti!“ antwortete die Gemeinde mit dem gleichen Ruf.
Fotos: P. Showri Raju Yetukuri SAC