Ich glaube, dass die Ordensberufung ein Geschenk Gottes ist und dass die Berufung in eine Missionskongregation ein Geschenk innerhalb dieses Geschenks ist. Ich habe vor kurzem meine erste Profess in der Kongregation der Missionspallottinerinnen abgelegt und ich empfinde es als ein Privileg, an einem zweimonatigen Workshop zur Ausbildung für die Mission teilzunehmen, der von der Generalleitung in Ruanda und Tansania organisiert wurde.
Ich bin in der Region des Kilimandscharo in Tansania geboren und aufgewachsen, wo viele Missionare ihr Leben für die Verbreitung des Evangeliums gegeben haben. Als ich aber in die Kongregation eintrat, wusste ich nicht, was es bedeutet, Missionarin zu sein. Obwohl wir während meiner Einführungszeit Missionstheologie und das Missionsverständnis „Ad intra“ und „Ad extra“ vermittelt bekamen, war ich nicht bereit, diesen Geist zu verinnerlichen, da ich mich in meiner eigenen Kultur, Sprache und Tradition sehr wohl fühlte. Als ich jedoch von meiner Oberin gebeten wurde, an diesem Programm zur Ausbildung für die Mission teilzunehmen, tat ich es im Gehorsam und aus Neugierde, jedoch ohne jegliche Motivation.
Wie ein Sprichwort sagt, dass alles seinen Sinn hat, so ist es auch in meinem Leben als Ordensfrau. Die Erfahrung, an diesem Workshop teilzunehmen, war einzigartig und die Begegnung mit Schwestern aus verschiedenen Ländern mit ihrer einzigartigen Kultur und Sprache hat in mir eine Bewunderung für das interkulturelle Gemeinschaftsleben geweckt. Alle Themen, die behandelt wurden, haben mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass ich auserwählt bin, als Apostelin des ewigen Vaters ausgesandt zu werden, um der Welt die gute Nachricht zu bringen. Jetzt verstehe ich, dass eine missionarische Jüngerin zu sein nicht nur bedeutet, ein Flugzeug zu nehmen und in ein anderes Land zu reisen, sondern dass alles damit beginnt, über mein eigenes Leben nachzudenken, indem ich den Plan Gottes annehme und Vertrautheit mit ihm aufbaue. Ich bin dazu berufen, eine „Botin der frohen Botschaft“ zu sein, und diese Botschaft wird in Freude und Fröhlichkeit weitergegeben, wie Papst Franziskus in seinem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ betont.
Heute bin ich glücklich und bereit, überall dorthin zu gehen, wo Gott mich haben will, um seine Liebe und Freude zu den Menschen zu bringen. „Meine Gnade ist euch genug“ (2 Kor 12). Wenn es schwierige oder herausfordernde Situationen gibt, glaube ich fest daran, dass Gott an meiner Seite ist. Das ist mein Leben als Ordensfrau. Das ist die Motivation für mein Leben. Und ich bin deshalb eine gottgeweihte Frau, um mein Charisma und meine Identität als Missionspallottinerin zu leben.
Sr. Gertrudi Momburi, SAC
Königin des Friedens Provinz, Tansania
Foto: HOPESTUDIOSTZ