Heute haben die Kapitularinnen einen Besinnungstag. Sr. Izabela Swierad SAC, Generaloberin, verlas einen Brief von Papst Franziskus, in dem der Heilige Vater sich mit einem Grußwort an die Teilnehmerinnen des Kapitels wendet und allen Schwestern der gesamten Kongregation seinen Segen erteilt.
In der Konferenz am Vormittag griff P. Dr. Roque Gonsalves SAC (Indien), Generalsekretär der UAC, das Thema des Kapitels auf: „Was er euch sagt, das tut.“ (Joh. 2, 5). Auf den Spuren der Heilsgeschichte von Abraham, Noah, Mose und den Propheten zeigte er, dass das, was Gott von uns will, unser Gehorsam ist. Der Ungehorsam von Adam und Eva widersprach dem, was Gott ihnen gesagt hatte. Der Gehorsam der alttestamentlichen Väter im Glauben – der Bau der Arche, die Wanderung Abrahams, der Auszug aus Ägypten – war die Erfüllung des Willens Gottes.
Auch Maria hat im Glauben ihr Fiat ausgesprochen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Voll der Gnade – der Gegenwart Gottes – zieht sie die Aufmerksamkeit nicht auf sich selbst, sondern führt alle hin zu Jesus, der immer der Mittelpunkt unseres Lebens sein muss. Maria ist wie der Mond, der durch das Licht der wahren Sonne – Christus – leuchtet. Sie ist die Fürsprecherin, die zu Jesus sagt: „Sie haben keinen Wein mehr“, diese Schwester, diese Gemeinschaft, diese Kongregation… In der Schule Mariens, in der Offenheit für das Neue des Heiligen Geistes, lernen wir, auf das Wort des Herrn zu hören, es zu betrachten und darauf zu antworten, um das Leben in Fülle zu haben! Das zu tun, was Christus uns sagt, bedeutet zuallererst, die Eucharistie zu feiern – „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ -, die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu bekleiden, die Kranken zu besuchen…
Die Aufgabe des Kapitels besteht vor allem darin, das Erbe des Charismas zu bewahren, sich der Erneuerung im Rahmen des eigenen Charismas und des Evangeliums zu öffnen, die wichtigen Angelegenheiten der Kongregation zu erörtern, eine neue Leitung zu wählen und die eigenen Regeln und Vorschriften zu überarbeiten.
In seiner Predigt wies Pater Roque auf das Phänomen des Glaubens hin – ein Thema, das dem hl. Vinzenz Pallotti sehr am Herzen lag. Der Weg des Glaubens erfordert das Gebet, und das Gebet braucht Zeit. Glaube ist Vertrauen, sich Gott anzuvertrauen, das Bessere zu wählen und schließlich Christus in den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu stellen. Wir sind für die Weitergabe des Glaubens in der Kirche verantwortlich – wir haben ihn von unseren Eltern und Großeltern erhalten, wir haben ihn zu unserer persönlichen Beziehung zu Christus gemacht, und wir haben die Verantwortung, das Licht des Glaubens an künftige Generationen weiterzugeben.
Der Nachmittag dieses Besinnungstags ist der Beichte und der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments gewidmet.