Freitag, 5. August
Heute folgte die Fortsetzung der spannenden Geschichte der Missionspallottinerinnen in Limburg. Unsere Schwestern Sr. Dr. Gerburg Vogt und Sr. Magdalene Klein fanden mit ihren Darstellungen großes Interesse bei den Mitgliedern der Zentralversammlung. Sr. Magdalene ergänzte den Vortrag von Sr. Gerburg und überraschte uns mit noch nicht bekannten Fotos und Bildern aus unserer Geschichte.
Die Schwestern, die von den Pallottinern zur Zusammenarbeit in der Kamerunmission gerufen worden waren und zur Ausbildung nur in Rom eintreten konnten, wurden von der römischen Generaloberin Mutter Rafaella Castellani 1995 als ihre „lieben Töchter“ nach Limburg gesendet. Hier entwickelten sich die missionsbegeisterte Gemeinschaft in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer eigenständigen Kongregation, den Missionspallottinerinnen.
Sr. Gerburg Vogt
Während die Schwestern in Limburg alles Verfügbare für Kamerun sammelten und sparten, brachten sie innerhalb eines Jahres 1900/1901 zusätzlich den Bau des großen Hauses Kloster Marienborn zustande – mithilfe von Bettelgängen und –fahrten in Limburg und in den Nachbardiözesen –Wie schon erwähnt, brauchten die Schwestern Platz, denn der „Eintrittsandrang“ war groß!
Dieses Haus Marienborn durfte in der politischen Situation des Kulturkampfes und der Kolonialzeit nur als Stützpunkt für die Kamerunmission (Kamerun war deutsche Kolonie) dienen. Keine weiteren Niederlassungen in Deutschland und keine Apostolatsaufgaben im Land waren erlaubt.
Im Kloster Marienborn erinnert heute noch vieles an die missionarischen Anfänge. Hier konnten die Mitglieder der Zentralversammlung mit unseren Wurzeln in Berührung kommen.
Das sprechendste Beispiel ist die heutige Gemeinschaft der Schwestern, deren Leben geprägt wurde vom Einsatz, sei es direkt in den Missionen oder später in verschiedenen Diensten am Menschen in Deutschland. Der schöne Friedhof von Marienborn zeugt von der Zeit der Pionierinnen und der vielen Schwestern, die nach ihnen gelebt haben und ihre letzte Ruhe hier gefunden haben.
Sr. Magdalene Klein
Für die Weitergabe unseres Erbes an die jungen Missionspallottinerinnen in vielen Ländern ist es wichtig, dass wir die Schätze unserer Geschichte heben und sie ihnen weiterreichen können.
Die Schwestern der Zentralversammlung sind den Referentinnen dieses Tages, sowie Sr. Dominka Rose und Sr. (Dr.) Eva Hunold, die sich seit langem für die Erfassung und Weitergabe unserer Geschichte engagiert haben, zutiefst dankbar.
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