Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der Herr, will es vollbringen.
Jes 45, 8
Das blaue Stundenbuch für die Advents- und Weihnachtszeit ist mein allerliebstes. Ab November fiebere ich jedes Jahr auf die erste Vesper vom ersten Advent hin, denn dann kommt die Zeit der Schriftlesungen und Antiphonen, die mich ganz tief im Innersten berühren.
Im Advent haben wir die Zeit, uns vorzubereiten und unser Herz weit für Gott zu öffnen, der aus unendlicher Liebe zu uns Mensch wird. Wir können gemeinsam die Lieder singen, die von der Sehnsucht nach Gott und vom Warten auf die Erlösung singen. Und wir können im Stillen die Texte und Melodien zum Klingen bringen.
„Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab!“ rief das Volk in bangen Nächten, dem Gott die Verheißung gab, einst den Mittler selbst zu sehen und zum Himmel einzugehen; denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor. (GL 744, 1. Strophe)
Ja, wir sind in bangen Nächten. Aber wir sind nicht ohne Hoffnung, denn uns ist die Verheißung gegeben, dass Gerechtigkeit und Heil sprießen werden.
Sr. Astrid
Foto von Sr. Adelheid Scheloske SAC: Marienborn, Dezember 2017