In Woronow (in Weißrussland) versuchen wir, das zu tun, was die aktuelle Situation erlaubt. Wir führen eine systematische Katechese durch, nur in kleineren Gruppen. Daher gibt es mehr Katechesestunden. Aufgrund der verlängerten Pausen zwischen den Unterrichtsstunden beginnt der Religionsunterricht später als üblich. Gerade in unserer Situation – einer Zwei-Personen-Gemeinschaft – ist es notwendig, besonders auf die Erhaltung des Gemeinschaftsgebets zu achten. Wir sind jedoch froh, dass Kinder die Möglichkeit haben, an religiöser Unterweisung teilzunehmen, denn die bisherige Zeit der strengen Quarantäne hat viele Menschen von Gott und der Kirche entfernt. Kinder, die sich nach dem Glauben sehnen, mobilisieren nun ihre Eltern.
Außerdem haben Kinder und Jugendliche in diesem Jahr nicht an religiösen Sommerfreizeiten teilgenommen. So freuten sie sich sehr auf die Heiligen Messen im Morgengrauen (die Roratemessen im Advent zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria). Dies ist eine sehr beliebte Tradition in unserer Gemeinde. In den letzten Jahren wurden die Roratemessen von Montag bis Freitag abgehalten. In diesem Jahr haben wir uns auf zwei Tage pro Woche beschränkt.
Wo immer möglich, haben wir im Religionsunterricht Laternen gebastelt. Für die Jüngsten war es eine tolle Erfahrung und eine Ermutigung zum Mitmachen. Unsere Pfarrkirche ist recht groß, so dass man einen sicheren Abstand einhalten kann. Wir haben auch die Roratemessen in der Filialkapelle in Poleckiszki nicht aufgegeben. Leider haben wir dieses Jahr nicht die Möglichkeit, Kinder, die außerhalb des Dorfes, in dem die Kapelle steht, wohnen, mitzunehmen und sie mit traditionellen Brötchen und Tee zu verwöhnen – das wäre hier zu riskant.
Glücklicherweise ist es uns auch gelungen, eine Möglichkeit zu finden, humanitäre Hilfe im Rahmen der pfarreieigenen Caritas zu geben. Die Sozialarbeiter informieren uns über die Bedürftigen. Dann wird an dem vorgesehenen Tag jede halbe Stunde einer Familie geholfen.
Dadurch konnten wir vielen kranken Menschen mit Reinigungs- und Körperpflegeprodukten sowie Rehabilitationsmitteln (Gehhilfen, Rollstühlen) helfen. Außerdem werden viele Familien und einsame ältere Menschen mit warmer Kleidung versorgt. Bislang haben etwa 400 Familien und alleinstehende Bedürftige von dieser Hilfe profitiert.
Sr. Natalia Dremo SAC, Weißrussland