Jede Berufung ist ein kostbares Geschenk, das uns von Gott anvertraut wird – aus diesem Bewusstsein erwächst Freude und es entsteht eine große Verantwortung. Sr. Josephina D’Souza, Generalkoordinatorin für die Formation, hatte zu einem internationalen Zoom Meeting zur Formation eingeladen. Am Dienstag und Mittwoch kamen online unsere gesamte Generalleitung, Schwestern, die in ihren Provinzen und Regionen in der Formation Verantwortung tragen, einige Mitglieder der internationalen Formationskommission sowie einige Provinz- und Regionaloberinnen online zusammen.
Nach ausführlicher Vorbereitung durch die internationale Formationskommission wurde konzentriert über weitreichende Themen gesprochen. In einer sich immer schneller wandelnden Welt ist es wichtig, in einem stetigen Kommunikationsprozess über die Formation zu bleiben, der die Kandidatinnen mir ihrer je persönlichen Geschichte in den Blick nimmt. Und es muss dafür Sorge getragen werden, dass nach den Stufen der Einführung ein reifes Ja zum geweihten Leben in unserer Kongregation gesprochen werden kann.
Formation hört nicht mit der ewigen Profess auf, es ist ein lebenslanger Prozess der gut begleitet werden muss. Ein weiteres Thema unserer Meetings war die Reflexion darüber, welche Anforderungen an Leitung und die Ausbilderinnen gestellt werden und welche Hilfen sie dafür brauchen.
Bei unserem letzten Generalkapitel wurde die Errichtung eines internationalen Noviziats beschlossen und im Dezember letzten Jahres haben die ersten Schwestern, die ihre Ausbildung dort erhielten, ihre erste Profess abgelegt. Ein internationales Noviziat bringt Chancen und Herausforderungen und wir haben auch über die Internationalität und Interkulturalität unserer Kongregation reflektiert.
Wie können wir unser spezifisch pallottinisches Charisma an die Kandidatinnen weitergeben? Wie können wir bei allen Schwestern das Wissen über die Theologie von St. Vinzenz Pallotti stärken auch nach dem Juniorat? Auch hier gingen wir in einen regen und fruchtbaren Austausch.
Ziel unseres Gründers war eine feste Verankerung unseres apostolischen Handelns in der Gesellschaft und in der Kirche. Daher war ein weiterer Gesprächspunkt die Frage, inwieweit wir uns noch mehr bemühen müssen, die Theologie geweihten Lebens in unseren Ausbildungsstufen zu verankern.
Die modernen Medien ermöglichten uns dieses weltweite Treffen auch in dieser durch Covid geprägten Zeit. Doch wieviel Mediennutzung ist sinnvoll? Wann kann sie aber auch geistlichem Leben schaden? Fragen, denen wir uns auch in der Ausbildung konkret stellen müssen und die weiter diskutiert werden.
Wir dürfen dankbar sein, dass wir in unserem internationalen Formationshandbuch eine hervorragende Grundlage haben. Aber es wurde im Laufe der beiden Zoom Meetings auch deutlich, dass gelingende Formation immer einen wachen Blick auf die aktuelle Zeit benötigt und nie ein statischer Prozess sein wird.
Es hat gut getan, sich weltweit zu vernetzen und uns diesen Themen zu widmen. Im Vertrauen darauf, dass Maria, die Königin der Apostel, St. Vinzenz Pallotti und alle pallottinischen Seligen unser Bemühen mit ihrer Fürbitte begleiten, wird die Arbeit weitergehen.
Ein herzliches Dankeschön sei allen gesagt, die an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren. Sr. Josephina D’Souza hat uns wunderbar durch die vielen Themen geführt. Unsere Generaloberin Sr. Izabela Swierad konnte die ganze Zeit dabei sein und hat fruchtbare Impulse gegeben. Am Mittwoch hat Sr. Ivete Garlet, die Generaloberin der Römischen Pallottinerinnen, ein Grußwort gesprochen und von den Erfahrungen in ihrer Kongregation berichtet. Ein herzlicher Dank auch an die beiden Übersetzerinnen Sr. Malgorzata Wyrodek und Sr. Maria Landsberger.
Was brauchen unsere Formatorinnen? Sie müssen dafür brennen, den Glauben zu erneuern und die Liebe wiederanzufachen. Sie müssen die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes ausstrahlen. Sie müssen menschlich sein. Und sie müssen Menschen der Freude sein. Seien wir dankbar für alle unsere Formatorinnen, die sich in den Dienst stellen, unsere Kongregation lebendig zu halten und wachsen zu lassen und begleiten wir ihr Tun im Gebet.
Weltweit verbunden mit einem gemeinsamen Ziel. Jede von uns hat ihren ganz eigenen Ruf gehört, Gott hat uns zusammengeführt. Und mit St. Vinzenz Pallotti dürfen wir mutig in die Zukunft gehen: AIDG (ad infinitam Dei gloriam).
Sr. Astrid Meinert, Provinzoberin