VINCENT PALLOTTI-HOSPITAL
MORGANTOWN W.V.
Die Geschichte des Krankenhauses in Morgantown
Das erste Krankenhaus auf diesem Gelände an der High Street wurde um 1900 herum eröffnet, und es war allgemein unter dem Namen City Hospital (Stadtkrankenhaus) bekannt. Es wurde später von Dr. Edgar Frank Heiskell erworben und in Heiskell Memorial umbenannt, und zwar zu Ehren seiner Mutter, Winifred Powell Heiskell. Dr. Heiskell wurde am 30. Dezember 1890 in Tucker Co, West Virginia, geboren und starb am 8. Oktober 1962 im Vincent Pallotti-Hospital nach einem Brand in seinem Haus. Das Feuer war verursacht worden, als Dr. Heiskell einschlief, während er rauchend im Bett lag. Er war im Hospital kurz vor seinem Tod getauft worden.
1950 hatte Dr. Heiskell die Einrichtung an die Pallottinerinnen verkauft, und sie wurde in Vincent Pallotti-Hospital umbenannt. Die Schwestern verkauften das Krankenhaus 1972 weiter an das Monongalia General Hospital, und 1977 wurde es geschlossen.
Das Hospital in 1913
Das Monongalia General Hospital, das in Evansdale, einem Vorort von Morgantown lag, wählte als Logo zwei miteinander verbundene Kreuze, die oben ein M bildeten. Dieses Logo stand für die Verbindung der beiden Einrichtungen: des Vincent Pallotti Hospitals und des Monongalia General Hospital. Im Symbol der beiden Kreuze und in den Erinnerungen der Bewohner von Morgantown lebt noch etwas vom Geist der Schwestern weiter.
Das Monongalia General Hospital heute
Die Gebäude des ehemaligen Vincent Pallotti-Hospitals wurden in einen Wohnblock umgebaut. Das schöne Sommerhaus und die Grotte sind längst verschwunden, und der freie Platz ist mit Zement aufgefüllt worden, damit die Bewohner ihre Autos hier abstellen können.
Die Geschichte der Pallottinerinnen in Morgantown
Sr. Amalia Bauer und eine Delegation von Schwestern kamen aus Huntington, um auf Drängen von Pfarrer Eugene Jacobs das Heiskell Memorial Hospital anzusehen. Sie fuhren begeistert nach Hause zurück und sprachen sich dafür aus, dieses neue Apostolat aufzunehmen.
Am 2. Januar 1950 kamen die Schwestern Pia Polke, Germana (Germain) Krötz und Sixta Rüther in Morgantown an und begannen, die bankrotte Einrichtung in das moderne Vincent Pallotti-Hospital umzuwandeln. Sie wurden von den Schwestern Amalia und Madleine Lopez begleitet.
Geht zu Morgantown hinab
Es war eine 48stündige Reise für die ersten Schwestern, so dass sie sicher etwas außer Atem waren, als sie endlich die Berge von Morgantown erreichten.
Huntington liegt 174 m hoch, und die Stadt ist auf dem recht ebenen Gelände entlang der Ufer des Ohio River erbaut. Demgegenüber liegt Morgantown fast 300 m hoch, umgeben von sehr steilen Bergen, und zieht sich auf dem Ufergelände des Monongahelia River entlang.
Das Heiskell Memorial Hospital war bei den Einwohnern von Morgantown als „die Rattenhöhle“ bekannt, und es gab noch 16 Patienten, als die Schwestern eintrafen. Alles war schmutzig und heruntergewirtschaftet; es fehlte ein Anstrich, die Möbel waren alt und verbraucht, und es gab praktisch keine Vorräte. Zu dieser Zeit brachten die Patienten ihre eigenen Kopfkissen mit.
Ein Professor der Universität kam abends, um die Polster in Ordnung zu bringen, Hilfskräfte nähten neue Vorhänge, und die Knights of Columbus (Kolumbus-Ritter) reparierten die Möbel. Auch die Ursulinen aus der St. Francis-Schule unterstützten die Pallottinerinnen auf vielfältige Weise.
Innerhalb eines Jahres waren die Kapazitäten des Krankenhauses ausgenützt. Die Schwestern lebten zunächst im Krankenhaus, und nun brauchten sie eine neue Unterkunft. Sie kauften eines der umliegenden Häuser als Konvent. Mitte der 60er Jahre lebten sie in vier verschiedenen Häusern in der Nähe des Hospitals.
Anfangs hatte das Krankenhaus eine Krankenpflegeschule. Es gab eine Reihe von Auszubildenden, die alle an die Krankenpflegeschule von St. Mary in Huntington wechselten.
Es gab viele Schwierigkeiten, aber ein Problem war nach seiner Lösung eigentlich nur lustig: die Hauswirtschafterin dachte, die Schwestern könnten kein Fleisch essen, und so bekamen sie nur Hüttenkäse und Eier, bis der Fehler entdeckt und korrigiert wurde.
Sr. Germaine erinnert sich, dass Morgantown anfangs sehr arm war. An einem Abend fand sie einen Topf Bohnen auf dem Herd, und sie war so hungrig, dass sie fast alles aufaß. Sie sagte: „Ich weiß nicht, was die anderen an dem Abend gegessen haben.“
In der Eingangshalle des Hospitals stand eine große Statue der „Mutter der Gnaden“, die Pfr. Jacobs gestiftet hatte und die immer schön geschmückt war. Auf der Wand stand in Goldbuchstaben: „Der Körper ist oft heilbar und die Seele umso mehr.“
Vor dem Krankenhaus waren lebensgroße Fatima-Statuen. Teilweise waren sie durch Spenden finanziert worden, aber den größten Teil der Kosten hatten die Schwestern übernommen. Sie übernahmen zusätzliche Dienste, wenn andere Krankenschwestern verhindert waren, und der Verdienst wurde für den Kauf der Statuen verwendet. (Diese Statuen sind nun in Buckhannon.)
Die Kapelle, Our Lady of Grace (Unsere Liebe Frau von der Gnade), lag im zweiten Stock und war wahrscheinlich der lauteste Ort weltweit! Draußen lief die Hauptstraße vorbei, auf der die gesamten Kohlelastwagen fuhren. Den ganzen Tag lang waren sie dort mit lautem Dröhnen unterwegs.
Der arme Pater Leo Cresico OFM, der für viele Jahre treu als Seelsorger im Krankenhaus war, versuchte die Laster in den Gottesdiensten zu übertönen, aber seine Stimme kam gegen den Lärmpegel auf der Hauptstraße nicht an!
1950 zog ein alle Rekorde brechender Schneesturm über Morgantown hinweg. An manchen Orten waren die Gebäude bis zum ersten Stock hoch eingeschneit. Eine hochschwangere Frau wurde auf einem Blech liegend, das man als provisorischen Schlitten hinter zwei Pferde gespannt hatte, ins Krankenhaus gebracht. Das Kind kam im Vincent Pallotti-Hospital zur Welt, und Mutter und Kind trugen keinen Schaden durch ihren Transport davon!
Schneesturm im Gebiet des Morgantown
Zusätzlich zu ihrer Arbeit im Krankenhaus fuhren die Schwestern Pia und Avellina Hick am Sonntagmorgen 15 Meilen nach Bretz bei Masontown, West Virginia, um Katechese zu halten. Die Bürgermeisterin von Masontown, die jetzt über 90 ist, erzählte letztens, dass Sr. Avellina ihr das Orgelspielen beigebracht habe.
1. Der Bretz Kohle Lager 2. Ein 1974 Blick des Kokseshofs
Die Schwestern arbeiteten hart im Gebiet von Morgantown, und das Krankenhaus hatte einen ausgezeichneten Ruf. Der Geist der Nächstenliebe war spürbar, und dies trug viel dazu bei, dass sich in der ganzen Stadt eine Atmosphäre guten Willens ausbreitete. In jener Gegend waren religiöse Vorurteile weit verbreitet und lebendig, da die Kirchen der verschiedenen Konfessionen nicht zusammenarbeiteten, sondern einander bekämpften. Pfarrer Peter Flynn ging auf Tour durch die Bierhallen und erinnerte seine Gemeindemitglieder an ihre religiösen Verpflichtungen. Er tat viel dafür, Vorurteile abzubauen, wenn er so mit Männern ganz unterschiedlicher Glaubensrichtungen zusammentraf.
Die Bierhallen…
Im Lauf der Jahre waren die Gebäude des Krankenhauses nicht mehr zeitgemäß und mussten ersetzt werden. Die Pallottinerinnen konnten ein neues Hospital personell nicht ausstatten, und so wurde das Krankenhaus am 1. März 1972 an die Grafschaft Monongalia übergeben, und die Schwestern verließen Morgantown.
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ZUM GEDENKEN AN SR. PIA POLKE (1897-1973)
Von Sr. Phyllis Carpenter
Ganz oben auf einem hohen Hügel auf dem East Oak Grove-Friedhof in Süd-Morgantown steht ein großes Denkmal für Mary Louise Rosati, die einst Krankenschwester im Vincent Pallotti-Hospital war. Eines der vier Fotos auf dem Stein zeigt sie in ihrer Schwesterntracht zusammen mit Sr. Pia, die für eine Reihe von Jahren die Verwaltung des Krankenhauses leitete.
Ein Denkmal für Mary Louise Rosati
Von diesem Hügel aus kann man große Teile von Morgantown überblicken, auch mein Elternhaus auf der River Road. Es ist ein wunderbarer Ort für ein Foto von Sr. Pia, die von den Menschen dieser Gegend so geliebt wurde.
Siehe von der Hügelspitze auf Morgantown an
Ausgestattet mit einem freien Geist, voll kreativer Energie und recht impulsiv, entschied sie an einem Tag Anfang April, kurz vor der Einweihung der Statuen in der Grotte, dass wir dort Blumen pflanzen sollten. Wir beide kletterten dort am Morgen herum und pflanzten Stiefmütterchen und andere Frühlingsblumen. Am nächsten Tag fiel ein nasser Schnee, und die kleinen Blumen lugten durch die Schneedecke, als der Bischof die Statuen segnete!
Mary Louise Rosati und Sr. Pia Polke, SAC
Sr. Pia hatte eine glockenhelle Stimme, bis der Krebs sie ihr raubte. Ich konnte sie fast im Wind lachen hören, als ich dort auf dem Hügel stand! Sie nannte mich ihre kleine Schutzbefohlene, und wir waren unser ganzes Leben lang Freundinnen. Sie ermutigte und unterstützte mich, als ich meine Berufung zum Ordensleben klärte. Auch wenn die Jahre uns trennten, weil wir an verschiedenen Orten wohnten, wurde unsere Freundschaft im Lauf der Zeit doch immer tiefer.
Sr. Pia starb in Deutschland, wo sie einen Besuch machte, und ist auf dem Schwesternfriedhof in Marienborn begraben. Es ist ein schönes Zeichen, dass ihr Foto oben auf dem Hügel in Morgantown überlebt!
Siehe von Cooper Rock nahegelegenem Morgantown an.
Höher und höher…
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