Viele Grüße aus Rom.
Elisabetta Sanna wurde am 23. April 1788 in Codrongianos (Sassari) geboren. Im Alter von drei Monate verlor sie die Fähigkeit, ihre Arme heben zu können. Sie heiratete und zog fünf Kinder groß. 1825 wurde sie Witwe und legte ein Gelübde der Keuschheit ab; für die Mädchen und Frauen ihrer Gegend war sie eine geistliche Mutter. Nachdem sie sich für eine Pilgerfahrt ins Heilige Land eingeschifft hatte, wurde sie 1831 nach Rom verschlagen; aufgrund ernsthafter körperlicher Leiden war sie nicht fähig zurückzukehren.
Sie widmete sich ganz dem Gebet und dem Dienst an den Armen und Kranken. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern der Vereinigung des Katholischen Apostolates des heiligen Vinzenz Pallotti, ihres geistlichen Begleiters. Ihre Unterkunft wurde zu einer heiligen Stätte des Glaubens und brennender Liebe. Sie starb am 17. Februar 1857 in Rom und wurde in der Kirche San Salvatore in Onda begraben. Zeugen bestätigen und erhellen die Worte des heiligen Vinzenz Pallotti, die von P. Scapaticci und P. Vaccari berichtet werden: „Zwei Menschen haben bisher unser Institut getragen: einer ist, wir ihr oft von P. Vinzenz vernommen habt, Elisabetta Sanna, eine arme Frau; der andere ist Kardinal Lambruschini“. Deswegen erhielt die „arme“ Dienerin Gottes das Privileg, in der Kirche San Salvatore in Onda, nahe dem Grab des heiligen Vinzenz Pallotti, begraben zu werden.
Als sie starb, war der Ruf ihrer Heiligkeit so groß, dass nur vier Monate nach ihrem Tod ein Postulator benannt wurde für ihren Seligsprechungsprozess, der allerdings mehr als eineinhalb Jahrhunderte dauerte. Am 27. Januar 2014 wurde sie seliggesprochen. Das Wunder, das schließlich den Weg für ihre Seligsprechung bereitete und das von Papst Franziskus am 22. Januar 2016 bestätigt wurde, war die Heilung der jungen Brasilianerin (31 Jahre alt) Suzana Correia da Conceição vom Muskelschwund ihres rechten Unterarms und der Hand, welcher mit einer schweren funktionellen Störung einherging; sie geschah am 18. Mai 2008, dem Dreifaltigkeitssonntag. Am Samstag, dem 17. September 2016 – 160 Jahre nach ihrem Tod – stand Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse vor der Basilika von Saccargia der feierlichen Zeremonie der Seligsprechung von Elisabetta Sanna vor.
Novene zur seligen Elisabetta Sanna
Einleitungsgebet:
Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich danke dir dafür, dass du unsere Schwester Elisabetta Sanna auf wunderbare Weise mit Weisheit, Rat und Stärke beschenkt hast. Durch ihre Verdienste bitte ich dich, mir die Gnade zu gewähren, welche ich aufrichtig ersehne …………………, wenn dies in Übereinstimmung mit deinem allerheiligsten Willen ist.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Erster Tag (8. Februar): Frau und Mutter
Seit ihren jungen Jahren wünschte sich Elisabetta, Nonne zu werden. Da sie die Fähigkeit verloren hatte, ihre Arme zu heben, dachte sie nicht daran zu heiraten, und doch wollten viele junge Männer sie als junge Frau heiraten. So feierte sie am 13. September 1807, im Alter von 19 Jahren, ihre Hochzeit mit einem gewissen Antonio Maria Porcu, einem wirklich guten Christen mit bescheidenen Mitteln. Antonio war ein beispielhafter Ehemann und Vater, der seine Frau liebte und ihr vollkommen vertraute. Tatsächlich sagte er zu seinen Freunden: „Meine Frau ist nicht wie eure, sie ist eine Heilige!“ Elisabetta pflegte zu sagen: „Ich war es nicht wert, solch einen Mann zu haben, er war so gut.“ Ihre Familie war ein Modell für die ganze Gegend. In den folgenden Jahren wurden ihnen sieben Kinder geboren. Ihre Tage verbrachte sie zwischen Haus, Kindererziehung und dem Land, das sie bearbeitete, ohne sich selbst zu schonen. Und sie fand auch Zeit für lange Stunden des Gebetes in der Kirche. Sie fürchtete sich nicht vor Kritik daran, wie sie ihren Glauben öffentlich bekannte und lebte: „Dies ist mein Lebensstil“, antwortete sie, „er hat mich nicht davon abgehalten, meinen Pflichten als Mutter einer Familie nachzukommen.“ Sie selbst bereitete ihre Kinder auf die Beichte und Erstkommunion vor, und voll Zärtlichkeit und ohne jemals scharf zu sein, vermittelte sie ihnen eine große Liebe zu Jesus. Eine wirkliche Erziehung vom Herzen her.
Gebet:
O Gott, heiligender Geist, der du die Kirche, deine Braut, liebst: du hast die Flamme deiner Liebe in das Herz der seligen Elisabetta Sanna gegossen und ließest sie ausstrahlen in ihre Familie, die Hauskirche. Ich danke dir für diese beispielhafte Frau und Mutter, für ihr ermutigendes und einfaches Zeugnis. Gib jeder Frau – verheiratet, Mutter, ledig, gottgeweiht – die Gnade, so da zu sein, dass sie jede Familie, jede Kommunität in ein Zönakulum des Glaubens und der Liebe verwandelt, in großherziger harter Arbeit und heiligendem Dienst.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Zweiter Tag (9. Februar): Witwe und Braut Jesu Christi
Von ihren sieben Kindern starben zwei in sehr jungem Alter. In jungen Jahren starb ihr Mann Antonio am 25. Januar 1825 in ihrem Beisein. Als Witwe mit fünf Kindern, das älteste siebzehn, das jüngste gerade drei, fühlte sie sich nicht nur für die Pflege und Verwaltung von Haus und Land verantwortlich, sondern vor allem für die geistliche und zeitliche Erziehung ihrer Kinder. Auf ihrem geistlichen Weg reifend, legte Elisabetta 1829, mit Erlaubnis des franziskanischen Fastenpredigers P. Luigi Paolo da Ploaghe, ein Gelübde der Keuschheit ab. Sie bat ihren Beichtvater, sie oft daran zu erinnern, dass sie ein Braut Jesu Christi war.
Gebet:
O Herr, du hast Maria nach dem Tod Josefs getröstet und hattest Mitleid mit der Witwe von Nain: gewähre mir die Stärke, mein Alleinsein anzunehmen ohne mich selbst in Trauer zu verlieren. Wie du es für die selige Elisabetta Sanna tatest, so gewähre auch mir deinen Frieden, deine Stärke und deine Freude, damit ich sie nutzen kann, dir mutig zu dienen, indem ich anderen diene – vor allem in meiner Familie, aber auch bei jenen, die mir lieb sind, die du in deiner Güte an meinen Lebensweg gestellt hast, im Wissen, dass jeder Tag mich meiner endgültigen Begegnung mit dir, zusammen mit (gegebenenfalls Name des Mannes/der Frau) näher bringt.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Dritter Tag (10. Februar): Pilgerin
1829 kam der junge Hilfspfarrer P. Giuseppe Valle nach Codrongianos. Er wurde Beichtvater und geistlicher Begleiter für die Sanna-Familie, besonders für Elisabetta. Elisabettas christliches Leben wurde sogar noch eifriger. Während der zuvor erwähnten Fastenexerzitien jenes Jahres sprach der Prediger P. Luigi Paolo mit großem Erfolg über das Heilige Land. Zusammen mit anderen Frauen ging Elisabetta zu ihm, um mehr zu erfahren, und sie blieb so begeistert, dass ein sehr starkes Verlangen in ihr wach wurde, nach Palästina zu gehen und die Orte zu sehen, wo der Sohn Gottes geboren und gekreuzigt worden war; sie fühlte sich berufen, Jesus enger nachzufolgen. So bat sie in den ersten Monaten des Jahres 1830 um P. Giuseppe Valles Erlaubnis, eine Wallfahrt dorthin zu machen. P. Valle sagte nach verschiedenen Erklärungen nein. Doch mehrere Monate vergingen, und im Juli kam Elisabetta wieder zu ihm, um die ersehnte Erlaubnis zu erbitten. Nach eingehender Reflexion und Gebet stimmte er zu und beschloss, sie zu begleiten. Sie begannen sich und ihre Familien diskret auf die geplante Reise vorzubereiten in der Hoffnung, dass sie ihnen helfen würde, geistlich zu wachsen und anderen besser zu dienen. Elisabetta war sich sicher, dass ihre Mutter, die bereits 65 war, und ihr Priester-Bruder Luigi, der in Codrongianos lebte, in der Lage wären, während der Wallfahrt für ihre Familie zu sorgen. Ende Juni 1831 schiffte sie sich mit P. Valle nach Genua ein. Dort erwartete sie das Schiff nach Zypern. Doch im letzten Moment entdeckte P. Valle, dass ihm das Visum für den Osten fehlte. So entschieden er und Elisabetta dann, nach Rom zu gehen, indem sie sagten: „Auch dort ist Heiliges Land.“ Und so kamen sie am 23. Juli 1831 in Rom an. Von Anfang an hatte diese Reise die Prägung einer Pilgerfahrt.
Gebet:
O Gott, der du immer hinausgehst, um jedem Menschen zu begegnen: du hast im Herzen der seligen Elisabetta das Verlangen entzündet, eine Pilgerin zu sein. Ich danke dir für ihr ermutigendes Zeugnis. Gib mir die Kraft und den Mut, immer weiter zu gehen, um dir zu begegnen. Dein Jünger zu werden, ist das Ziel all meines Unterwegs-Seins im Leben. Lass mich lernen, vom Wort des Evangeliums geleitet besser zu werden. Alles, was ich je gekannt und gelernt habe, wird nun zum Vermächtnis meiner Existenz, so dass ich es durch das Zeugnis meines Lebens ausstrahle.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Vierter Tag (11. Februar): Mitarbeiterin des heiligen Vinzenz
In Rom lebte Elisabetta Sanna in einer winzigen Unterkunft in der Nähe des Peterdoms. Bei ihrer Wallfahrt zu den Kirchen Roms, in sehnsuchtsvollem Gebet, begegnete Elisabetta einem heiligen römischen Priester, Vinzenz Pallotti, in der Kirche des heiligen Augustinus. Als er 1832 beschloss, sie geistlich zu begleiten, schrieb der heilige Vinzenz in ihrem Namen an ihren Priester-Bruder und erklärte ihm, dass sein Schwester aus Gesundheitsgründen nicht nach Sardinien abreisen konnte, dass sie es aber tun würde, sobald es ihr besser gehe. Während sie sich um ihre Besserung bemühte, arbeitete die Dienerin Gottes mit Pallotti zusammen durch Gebet, Rat und Hilfe für die Bedürftigsten. Unglücklicherweise verschlechterte sich ihre Gesundheit. Während sie auf eine Besserung ihrer Gesundheit wartete, unterstützte Pallotti sie in ihrer Behandlung und in ihrem geistlichen Wachstum, und er fand für sie auch eine kleine Arbeit bei Erzbischof Giovanni Soglia, dem zukünftigen Kardinal. Als Doktor Petrilli 1838 schrieb: „Ich bin der Meinung, dass eine weitere Schiffsreise für sie zu einem noch schlimmeren Zustand führen könnte“, sagte Pallotti zu ihr: „Gott möchte dich in Rom.“ Und die Dienerin Gottes blieb dort bis zu ihrem Tod 1857.
Gebet:
O selige Elisabetta, hilf mir, dass mir bewusst ist, dass mein Glück darin besteht, den Willen Gottes zu tun. Ich bitte dich, Herr, gib mir die Fähigkeit, alle Dinge, die mir widerfahren, anzunehmen und mit deiner Hilfe, immer so gut ich kann jeden Tag nach deinem Willen zu handeln. Du kannst mir helfen – wie du der seligen Elisabetta geholfen hast – immer auf dich zu hören und deinen Willen zu tun. Amen.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Fünfter Tag (12. Februar): Frau mit einer Behinderung, die zur Apostolin wurde
Als Elisabetta nur drei Monate alt war, verursachte eine Blattern-Epidemie den Tod vieler Kinder in Codrongianos, und auch sie wurde angesteckt. Sie wurde wieder gesund, aber es blieben ihr leicht verdrehte Arme zurück und ein wenig steife Gelenke. Dies hielt sie nicht davon ab, zu wachsen und dabei zu lernen, ihre Behinderung als etwas Natürliches zu tragen, die meiste Hausarbeit zu tun und sich selbst immer gepflegt und sauber zu zeigen. Trotz ihrer physischen Behinderung wurde sie zur Mitarbeiterin in der Vereinigung des Katholischen Apostolates, die vom hl. Vinzenz Pallotti in Rom gegründet wurde. Jene, die ihr nahe kamen, sagten von ihr: „Sie sah Gott in allem und verehrte ihn in allem. Die Liebe Gottes war ihr Leben. Jedes größere Interesse verschwand angesichts der Interessen Gottes.“ Tatsächlich pflegte Elisabetta selbst oft zu sagen: „Mein Gott, ich liebe dich über alles.“
Gebet:
Selige Elisabetta, die du mit großer Geduld und Gottvertrauen die physischen Schmerzen der Krankheit und das seelische Leid, nicht nach Sardinien zurückkehren zu können, getragen hast, erwirke mir für mein Leben deine Unterwerfung unter das Leiden und die Fähigkeit, immer unter dem Blick Gottes zu leben, um ein gefügiges Instrument der Vorsehung für das Heil anderer zu werden. Amen.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Sechster Tag (13. Februar): Glaube im Alltag
Elisabetta erhielt in ihrer Familie eine tiefchristliche Erziehung, die ihr Bruder Antonio Luigi klar bezeugte. Er spricht vom gemeinsamen Gebet in der Familie, vom Beten des Rosenkranzes, von der Teilnahme an Aufgaben der Kirche und von Hilfe, die Armen gegeben wurde. Elisabetta verharrte in dieser Glaubens- und Gebetshaltung ihr ganzes Leben hindurch. Alle Zeugen sagten, dass Menschen nur geistliche Dinge mit ihr besprachen. Wenn sie in ihr Zimmer kamen, wechselte das Gespräch zwischen religiöser Unterweisung und Gebet. In einem Brief an P. Giuseppe Valle vom 18. Mai 1846 bestätigte der heilige Vinzenz ihren geistlichen Fortschrift mit dem folgenden Satz: „Sie fährt fort in guten Werken, und ich hoffe, dass sie die Vollkommenheit erreichen wird, die Gott, der Vater des Erbarmens, ersehnt.“ Jeden Morgen ging sie in den Petersdom. Der Dom war ihr Zuhause. Als sie starb, erschallte der Ruf: „Die Heilige von St. Peter ist tot.“
Gebet:
O selige Elisabetta, hilf mir, in meinen täglichen Pflichten treu zu sein: der Verpflichtung zur Anbetung, welche die erste Notwendigkeit meines geistlichen Lebens ist; der Pflicht, die mich mit meinem Nächsten verbindet; den besonderen Pflichten meiner Berufung, der Verpflichtung zu materieller und geistlicher Liebe in dem Bewusstsein, dass Dialog mit meinem Nächsten vor allem in der Erfüllung meiner täglichen Pflichten im Geist der Glaubens und der Liebe besteht. Amen.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Siebter Tag (14. Februar): geistliche Mutter
Ein anderer Bereich von Elisabettas Leben des Glaubens und der Liebe war das des geistlichen Rates. Sie hatte die Gabe geistlicher Unterscheidung, und sie gebrauchte sie, den vielen Leuten zu helfen, die ihre Hilfe suchten. In ihrer armen Dachkammer betete sie vor dem Gemälde der Madonna Virgo Potens (Mächtige Jungfrau) mit ihren Besuchern und gab ihnen weisen Rat. Auch Kardinal Giovanni Soglia holte in bestimmten Gewissensfragen ihren Rat ein. Pallotti selbst suchte ihren Rat und brachte seine geistlichen Kinder, dass diese auf sie hörten. Deswegen gab P. Rafaele Melia, der Elisabetta sehr gut kannte, ihr den Titel der „äußerst achtsamen Mutter“ der Vereinigung des Katholischen Apostolates, und P. Ignazio Auconi, sein Nachfolger im Amt des Generalobern, bestätigte, dass sie die Achtsamkeit einer Mutter gegenüber dem Werk Pallotti besaß.
Gebet:
O Maria, mächtige Jungfrau, hilf unseren Familien und Gemeinschaften, vor allem jenen, die darum ringen, in Treue, Einigkeit und Eintracht zu leben! Hilf den gottgeweihten Menschen, immer durchlässige Zeichen der Liebe Gottes zu sein. Hilf den Priestern, dass sie die Schönheit der Barmherzigkeit Gottes allen vermitteln können. Hilf jenen, die regieren, dass sie erkennen, wie sie immer nur das Gut der Menschen suchen. O mächtige Jungfrau, schütze das Leben in all seinen Formen, in jedem Alter und allen Situationen. Unterstütze jede und jeden von uns, dass wir durch das Beispiel der seligen Elisabetta fähig werden, die Wege Gottes zu erkennen, und begeisterte und glaubwürdige Apostel des Evangeliums werden.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Achter Tag (15. Februar): eine große Liebe zur Eucharistie
In Codrongianos nahm Elisabetta fast täglich an der Messe teil. In Rom war sie jeden Morgen im Petersdom und, wenn sie keine anderen Verpflichtungen hatte, blieb sie dort bis zur letzten Messe, weil sie überzeugt war, dass wir durch die Eucharistie dem Herrn angemessen das geben können, was wir ihm durch Anbetung, Lob, Dank und Gebet geben sollten. Sie ermutigte auch andere, täglich zur Messe zu gehen. In besonderer Weise betete sie Jesus in der Eucharistie in jenen Kirchen an, wo das „vierzigstündige Gebet“ gehalten wurde; lange blieb sie dort in tiefer Anbetung. P. Valle sagte, dass sie es schaffte, bis zu sieben eucharistische Segen an einem Tag zu bekommen. Die Worte P. Melias im Blick auf Elisabettas Liebe zu Jesus in allerheiligsten Sakrament der Eucharistie sind als wahr belegt: „Sie war ihr so treu ergeben und bezaubert davon, dass sie ihr ganzes Leben der ständigen Anbetung geweiht hätte.“
Gebet:
(Gebet des heiligen Vinzenz Pallotti vor dem Allerheiligsten):
Und ihr, o Seraphim, Cherubim, Throne, Herrschaften, Mächte, Fürsten, Kräfte, Erzengel und Engel, kommt, Jesus im Sakrament zu besuchen und anzubeten, ihm zu danken und ihn zu lieben für mich; und auch ihr, o heilige Patriarchen und Propheten, Apostel und Evangelisten, Jünger des Erlösers, o unschuldige Kinder, heilige Märtyrer, heilige Päpste, Bischöfe, Kirchenlehrer, heilige Priester und Leviten, heilige Beichtväter, Jungfrauen und Witwen und all ihr Heiligen des Paradieses, kommt alle und besucht seinen göttlichen Sohn im allerheiligsten Sakrament des Altares und lasst uns ihn gemeinsam anbeten, ihm danken und ihn lieben, jetzt und immer.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!
Neunter Tag (16. Februar): Die heitere Hoffnung
Zu ihrem tiefen Glauben und ihrer brennenden Liebe zum Herrn im Allerheiligsten fügte Elisabetta ihre heitere und frohe Hoffnung hinzu. Als ein gewisser Luigi Schiboni sie fragte, ob er gerettet würde, antwortete sie: „Und zweifelst du daran? Weißt du nicht, dass ein Gott für deine Seele gestorben ist?“ P. Filippo Tancioni, Sekretär von Kardinal Soglia, der Elisabetta als Heilige schätzte, sagte, dass sie “vollkommenes Vertrauen darin hatte, durch die Verdienste Jesu Christi gerettet zu werden … und sie suchte, diese Wahrheit in jedem zu erwecken.“ Sie wiederholte oft: „Ich vertraue auf den Gott der Barmherzigkeit.“ In Augenblicken des Heimwehs nach ihrer Familie in Sardinien rief sie aus: „Barmherzigkeit, Barmherzigkeit.“ Diese und ähnliche Ausrufe, die in ihrem sehr lebendigen Glauben und ihrer großen Liebe zu Gott wurzelten, entfalteten in ihr die heitere Hoffnung, das Paradies zu erlangen. So verfasste sie, als sie noch in Sardinien war, eine Art Gedicht (Lauda): „Ich gehöre ganz Gott, ich gehöre ganz Jesus. Ich kann nicht länger fern von Gott leben. Jesus ist mein Herz, und ich gehöre Jesus!“ Sie brachte ihr Verlangen in dieser heiteren Weise zum Ausdruck: „Ich möchte, dass der Himmel voll ist, das Fegefeuer geleert, die Hölle geschlossen.“
Gebet:
O selige Elisabetta Sanna, ich bewundere deinen Mut und deine Ausdauer in der Nachahmung Jesu im Glauben und in heiterer Hoffnung, selbst in den schwierigsten Situationen. Ich bin beschämt angesichts meines häufigen Mangels an Gewissheit, meiner Bequemlichkeit und meines Mangels an Stimmigkeit: hilf mir, vollverantwortlich für das Geschenk des Glaubens zu werden und so immer in christlichem Geist gut zu handeln, damit mein Nächster leichter mit mir in das Lob der allerheiligsten Dreifaltigkeit einstimme. Amen.
Vaterunser; Gegrüßet seist du, Maria; Ehre sei dem Vater …
Heiliger Vinzenz Pallotti, bitte für uns!
Selige Elisabetta Sanna, bitte für uns!