Unser Weg war wie ein Fluss, der verschiedene Dinge mit sich führt, von denen einige zurückbleiben, während andere den Fluss blockieren oder seine Richtung ändern. Zu elft haben wir begonnen und jetzt sind wir acht, die diese Geschichte erzählen können. Wir erlebten einen Kulturschock, als wir aus vier Ländern zusammenkamen, nämlich aus Uganda, Ruanda, Kongo und Tansania. Aber allmählich machten wir uns miteinander vertraut, bauten langsam Beziehungen auf und erwarben eine pallottinische Kultur als die uns allen gemeinsame.
Aufgrund der Dynamik der Gruppe hatten wir in den zwei Jahren die Möglichkeit, viel voneinander zu lernen. Verschiedene Fähigkeiten, Talente, Kenntnisse und viele andere Erfahrungen wurden innerhalb der Gruppe weitergegeben. Um nur einige zu nennen wie Musik, Tanzen, Dekoration, Computerkenntnisse, Kochen, Umweltschutz, Tierpflege für Hühner, Kaninchen, Kühe und Enten, Gartenarbeit und Pflege der Blumenbeete. Wir haben gelernt, verschiedene Gerichte zuzubereiten, und können jetzt Gerichte wie Samosas, Kekse, Maniokblätter, Chapati auf den Tisch bringen und verschiedene Gewürze verwenden. Dank unserer Bereitschaft, zu lernen und uns in eine andere Kultur einzugliedern, bereiten wir heute eine ausgewogene Ernährung mit gutem Geschmack zu. Wir haben erkannt, dass zu einem gesunden Lebensstil nahrhafte Lebensmittel, regelmäßige körperliche Betätigung und geistige Gesundheit gehören können.
Wir haben gelernt, wie man einen Garten anlegt und ihn pflegt. Wir betrachten diese Arbeit als Chance, unser eigenes Gemüse und Obst anzubauen, das besser ist als das auf dem Markt erhältliche, da wir die Umgebung kennen, in der es wächst. Aus unserem Garten beziehen wir nun verschiedene Gemüse- und Obstsorten für eine gesunde Ernährung, die zur Stärkung des Immunsystems beiträgt und das Risiko der Entstehung verschiedener Krankheiten verringert. Wir haben erkannt, dass die Tiere gemäß ihrer Grundbedürfnisse wie Sauberkeit, geeignetes Futter, Medizin und Wasser versorgt werden müssen. Bei all dem waren wir nicht allein, denn wir hatten Formatorinnen an unserer Seite, die uns unermüdlich auf unserer Reise begleiteten. Sie halfen uns, mit Mut und Entschlossenheit voranzugehen, unsere Stärken und Schwächen zu entdecken und sie als Teil unserer Persönlichkeit zu akzeptieren. Wir sehen die Möglichkeiten, die wir hatten,
- unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen, indem wir das Wort Gottes lesen und meditieren und die Sakramente der Eucharistie und Versöhnung empfangen,
- unseren Geist zu öffnen durch die Lektüre verschiedener Bücher und die Gelegenheiten, an Workshops teilzunehmen,
- zu lernen, wie wichtig es ist, in der Gemeinschaft als eine Familie zu leben,
- alle Kulturen wertzuschätzen, denn es gibt keine Kultur, die besser ist als eine andere, und das hilft uns, unseren Horizont zu erweitern,
- an verschiedenen Apostolaten teilzunehmen und uns auf ein gemeinsames Ziel auszurichten.
Wir haben verstanden, dass Herausforderungen zu unserem Leben gehören, und wir haben uns ihnen mutig gestellt. Die Sprache war einige Monate lang eine Herausforderung, da wir in der Gemeinschaft Englisch und in der Pfarrei Kisuaheli verwenden; es war schwierig, sich auf die verschiedenen Kulturen einzulassen. Wir waren bereit, voneinander zu lernen. Diejenigen, die uns begleiteten, zeigten uns Wege auf, wie wir die Hindernisse überwinden konnten. Wir waren bereit zu akzeptieren, was geschah, und diese Einstellung machte uns frei, unsere Freuden und unser Leid miteinander zu teilen.
Wir danken Gott dafür, dass er uns auf unserem Weg begleitet hat, und bitten ihn, uns auch weiterhin zu begleiten. Wir wollen uns nicht mit unserem bisherigen spirituellen Wachstum zufriedengeben, damit die geistige Umgestaltung in uns täglich stattfinden kann. Wir danken Gott für diejenigen, die uns bisher angeleitet haben und für diejenigen, die uns weiterhin begleiten werden. Möge Gott sie segnen und ihren Glauben stärken, damit sie das Volk Gottes nach seinem Willen leiten können. Das Wort Gottes, das uns auf unserem Weg inspiriert hat, ist aus dem Johannesevangelium 14,1. Jesus sagte zu ihnen: “Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!”
Text: Novizinnen Rosemary Boniface und Christine Tumaini
Fotos: Sr. Odile Mukandayisenga SAC
